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Gilad Atzmons "Orient House Ensemble"

"Orient House" - so nennt der Saxophonist und Klarinettist Gilad Atzmon sein vierköpfiges Ensemble - nach dem "Orient House" im arabischen Ostteil Jerusalems, einem Ort der Kommunikation und der Diplomatie für die Palästinenser. Denn Gilad Atzmon gehört zu jenen israelischen Künstlern, die der offiziellen Politik ihres Landes ausgesprochen kritisch gegenüber stehen.

    Der deswegen schon seit vielen Jahren in London lebende Saxophonist, der auch als Schriftsteller erfolgreich ist, will den Menschen durch sein Spiel, durch seine Kompositionen symbolisch aufzeigen, welche Zerrissenheit die Kultur seiner Heimatregion prägt.

    So ist auch die Klangwelt von Gilad Atzmon und dem "Orient House Ensemble" von Gegensätzen und Brüchen charakterisiert: Neben fröhlich-unbeschwerter Folklore-Melodik gibt es da den "Cry" des Blues ebenso wie wild-ekstatische Improvisationen. Ungerade und unvollständige Metren durchsetzen die vermeintlich einlullende Freundlichkeit normaler Drei- oder Vier-Viertel-Rhythmik.

    Und Pausen, Zitate wie auch ironische Pointen strukturieren die musikalische Rhetorik. Im Jazzclub Karlsruhe stellte Gilad Atzmon das Programm seiner aktuellen Quartett-CD "Refuge" vor.

    Teil 2 in Klang-Horizonte am 19. Mai 2008, 1.05-2.00 Uhr