"Sie sehen vor uns diese ganz typische buckelige Landschaft des Gipskarstes, das ist nur in diesen Bereichen, wo der Gips oberflächlich ansteht und sehr stark ausgelaugt wird, man sieht hier sehr schön den starken Wechsel, auf der linken Seite die Kreuzstiege mit einer sehr schönen ausgedehnten Wiesen und Weidelandschaft, und rechts rüber haben wir die Waldbereiche auf Karst, das ist der Blossenberg, mit sehr schönen alten Buchenbeständen und an nordexponierten Steilhängen und an tiefen Erdwällen auch mit Schluchtwald."
Ursula Schäfer liebt die seichten Hügel mit den alten Obstbäumen, aber auch die tiefen dunklen Wälder mit den stattlichen Buchen . Seit 8 Jahren kämpft die Biologin für den Erhalt des Harzer Gipskarstes.
"Es ist sehr selten, das eine Gipslandschaft soviel Regen ausgesetzt ist, deswegen haben wir hier die sogenannten Verkarstungserscheinungen, d.h. wir haben eine ganz vielfältige Landschaft mit Buckeln, mit tief ausgespülten sogenannten Erdwällen, mit Steilhängen, und ganz bizarren Strukturen im Gelände, mit tiefen Tälern. Es ist ein extrem zwischen Trockenheit und viel Wasser. Das Wasser fließt in der Tiefe ab, in Höhlen, wir haben hier eine große Höhlendichte, und wenn diese Höhlen einstürzen, sieht man das oberflächlich auch oft."
Dieses Mosaik verschiedener Landschaftstypen auf kleinstem Raum, bieten außerdem eine hohe Tier- und Pflanzenvielfalt: Wildkatzen, Fledermäuse, Rotmilane, Feuersalamander, Orchideen, Enziane kommen im Südharzer Gipskarst vor. Aber diese Idylle wird getrübt. 50 Prozent, so schätzen die Naturschützer sind von dem besonderen Gebiet schon zerstört, durch den Übertageabbau des weißen Rohstoffes. (hier kurz Atmo vom Baggern und Sprengen einblenden) Wie ein löchriger Käse erstrecken sich die Gruben in dem Gipskarstgebiet zwischen Osterode und Sangerhausen, sagt Christian Damm von der Biologischen Schutzgemeinschaft aus Göttingen. Damm plädiert für Alternativen, zum Beispiel für die Verwendung des chemisch hergestellten Rea- Gipses, der beim Braunkohletageabbau als Abfallstoff entsteht.
"Der steht in großen Mengen zur Verfügung und wird insbesondere in Ostdeutschland auf Halde gelegt, wo in den großen, modernisierten Braunkohle und Steinkohlekraftwerken große Deponien anfallen, Millionen von Tonnen, die ohne weiteres als Ersatz für den Naturgips eingesetzt werden könnten."
Außerdem sollten die Massengipse für die Bauindustrie den neusten, ökologischen Standards entsprechen. Denn auch dadurch ließe sich der Naturgips schützen, meint Christian Damm.
"Und diese Massengipse, das sind Gipsbauplatten, wie jeder Bauherr sie kennt, und das sind Estriche, die früher auch nicht aus Gipsen hergestellt wurden, und wir sehen auch überhaupt keine Schwierigkeiten darin, Faserstoffe in den Gips einzubauen, womit man dann den Gipsanteil reduzieren kann. Das kann Altpapier sein, das kann Stroh sein, das kann Holz sein, da gibt es verschiedene Möglichkeiten."
Darüberhinaus könnten die Harzer Gipsfirmen den weißen Rohstoff auch im tieferliegenden Muschelkalk unter Tage fördern, so die Naturschützer. Denn so wäre nicht nur der Natur geholfen, sondern auch die Arbeitsplätze der 350 Menschen, die bisher von der Gipsindustrie leben, langfristig gesichert. Ursula Schäfer:
"Wenn die Industrie hier nicht umschwenkt, schaufelt sie sich ihr eigenes Grab, weil in den nächsten 10 bis 20 Jahren sind die Vorräte erschöpft. Selbst wenn noch weiter genehmigt wurde in Naturschutzgebieten, das steht auch in dem Raumordnungs- Programm des Landkreises so drin, gäbe es der Industrie für maximal noch 20 Jahre Vorräte und dann gibt es keinen Naturgips mehr im Gebiet, und die Landschaft wäre dann komplett zerstört."
Damit die Gipsindustrie nicht auch noch die anderen 50 Prozent des Harzer Naturgipes abbauen, haben die Naturschützer jetzt einen Einwand an die zuständige Behörde bei der EU- Kommission in Brüssel eingereicht.
Ursula Schäfer liebt die seichten Hügel mit den alten Obstbäumen, aber auch die tiefen dunklen Wälder mit den stattlichen Buchen . Seit 8 Jahren kämpft die Biologin für den Erhalt des Harzer Gipskarstes.
"Es ist sehr selten, das eine Gipslandschaft soviel Regen ausgesetzt ist, deswegen haben wir hier die sogenannten Verkarstungserscheinungen, d.h. wir haben eine ganz vielfältige Landschaft mit Buckeln, mit tief ausgespülten sogenannten Erdwällen, mit Steilhängen, und ganz bizarren Strukturen im Gelände, mit tiefen Tälern. Es ist ein extrem zwischen Trockenheit und viel Wasser. Das Wasser fließt in der Tiefe ab, in Höhlen, wir haben hier eine große Höhlendichte, und wenn diese Höhlen einstürzen, sieht man das oberflächlich auch oft."
Dieses Mosaik verschiedener Landschaftstypen auf kleinstem Raum, bieten außerdem eine hohe Tier- und Pflanzenvielfalt: Wildkatzen, Fledermäuse, Rotmilane, Feuersalamander, Orchideen, Enziane kommen im Südharzer Gipskarst vor. Aber diese Idylle wird getrübt. 50 Prozent, so schätzen die Naturschützer sind von dem besonderen Gebiet schon zerstört, durch den Übertageabbau des weißen Rohstoffes. (hier kurz Atmo vom Baggern und Sprengen einblenden) Wie ein löchriger Käse erstrecken sich die Gruben in dem Gipskarstgebiet zwischen Osterode und Sangerhausen, sagt Christian Damm von der Biologischen Schutzgemeinschaft aus Göttingen. Damm plädiert für Alternativen, zum Beispiel für die Verwendung des chemisch hergestellten Rea- Gipses, der beim Braunkohletageabbau als Abfallstoff entsteht.
"Der steht in großen Mengen zur Verfügung und wird insbesondere in Ostdeutschland auf Halde gelegt, wo in den großen, modernisierten Braunkohle und Steinkohlekraftwerken große Deponien anfallen, Millionen von Tonnen, die ohne weiteres als Ersatz für den Naturgips eingesetzt werden könnten."
Außerdem sollten die Massengipse für die Bauindustrie den neusten, ökologischen Standards entsprechen. Denn auch dadurch ließe sich der Naturgips schützen, meint Christian Damm.
"Und diese Massengipse, das sind Gipsbauplatten, wie jeder Bauherr sie kennt, und das sind Estriche, die früher auch nicht aus Gipsen hergestellt wurden, und wir sehen auch überhaupt keine Schwierigkeiten darin, Faserstoffe in den Gips einzubauen, womit man dann den Gipsanteil reduzieren kann. Das kann Altpapier sein, das kann Stroh sein, das kann Holz sein, da gibt es verschiedene Möglichkeiten."
Darüberhinaus könnten die Harzer Gipsfirmen den weißen Rohstoff auch im tieferliegenden Muschelkalk unter Tage fördern, so die Naturschützer. Denn so wäre nicht nur der Natur geholfen, sondern auch die Arbeitsplätze der 350 Menschen, die bisher von der Gipsindustrie leben, langfristig gesichert. Ursula Schäfer:
"Wenn die Industrie hier nicht umschwenkt, schaufelt sie sich ihr eigenes Grab, weil in den nächsten 10 bis 20 Jahren sind die Vorräte erschöpft. Selbst wenn noch weiter genehmigt wurde in Naturschutzgebieten, das steht auch in dem Raumordnungs- Programm des Landkreises so drin, gäbe es der Industrie für maximal noch 20 Jahre Vorräte und dann gibt es keinen Naturgips mehr im Gebiet, und die Landschaft wäre dann komplett zerstört."
Damit die Gipsindustrie nicht auch noch die anderen 50 Prozent des Harzer Naturgipes abbauen, haben die Naturschützer jetzt einen Einwand an die zuständige Behörde bei der EU- Kommission in Brüssel eingereicht.