Ein Zeitfahren vor den Toren der Altstadt von Jerusalem. So könnte der Giro d’Italia im nächsten Jahr starten. Seit Jahren hätte sich das Radrennteam "Israel Cycling Academy" darum bemüht, den Giro nach Israel zu holen, berichtet das Portal Cyclingnews. Nun sei es so weit.
Von dem israelischen Profi-Team heißt es zum Thema: kein Kommentar. Auch der Ausrichter des Giro, das italienische Unternehmen "RCS Sport", hält sich bedeckt. Gegenüber der ARD hat sich jedoch der israelische Radsportverband geäußert: "Nach unseren Informationen wird der Giro im nächsten Jahr in Jerusalem starten", sagt der Vizevorsitzende des Verbandes, Eyal Hershtik.
Das Rennen könnte eine politische Dimension bekommen
Laut Cyclingnews soll es nach dem Zeitfahren in Jerusalem zwei weitere Etappen in Israel geben. Sie könnten in den Süden des Landes und nach Tel Aviv führen. Die Belastung für die Fahrer wäre wohl enorm: zum Start des Giro im Mai ist es in der Region bereits sehr heiß.
Die erste Etappe in Jerusalem könnte, je nach Verlauf, eine politische Dimension bekommen: sollte sie auch durch den Ostteil Jerusalems führen, dann läge die Strecke auf von Israel besetztem Gebiet. Israel beansprucht jedoch ganz Jerusalem und könnte diesen Anspruch mit dem Radrennen unterstreichen.
Details zum Streckenverlauf könnten die Veranstalter Mitte September bekanntgeben. Für Israel wäre der Giro ein großer Erfolg. 2018 feiert das Land sein 70jähriges Bestehen.