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Glaeseker-Prozess
Wulff nimmt seinen Ex-Sprecher in Schutz

Ex-Bundespräsident Christian Wulff hat im Bestechungsprozess gegen seinen ehemaligen Sprecher Olaf Glaeseker ausgesagt. In der mehrstündigen Vernehmung sprach Wulff von Gedächtnislücken. Es habe dennoch nicht den "Hauch eines Anscheins" gegegeben, dass Glaeseker Politisches und Privates vermischt habe.

Von Alexander Budde |
    Ex-Bundespräsident Christian Wulff steigt in ein Auto in einem Tunnel in unmittelbarer Nähe des Landgerichts in Hannover (Niedersachsen).
    Ex-Bundespräsident Wulff sprach bei seinem Gerichtstermin im Glaeseker-Prozess von Erinnerungslücken. (picture alliance / dpa / Julian Stratenschulte)
    Dieses Mal saß Christian Wulff nicht auf der Anklagebank, sondern trat nur als Zeuge im Gerichtssaal auf. Es geht um die Frage, wie viel Wulff vom Kontakt seines Ex-Sprechers zu dem Eventmanager Manfred Schmidt wusste.
    Letztere sind wegen Bestechung und Bestechlichkeit angeklagt. Glaeseker soll Sponsoren für eine Veranstaltung Schmidts organisiert und im Gegenzug Urlaubsreisen finanziert bekommen haben. Die beiden begründen diese Reisen dagegen mit einer engen und langjährigen Freundschaft.
    Wulff war Schirmherr des Nord-Süd-Dialogs und erklärte heute vor Gericht, dass die Veranstaltungsreihe wichtig gewesen sei für Niedersachsen. Von einer Verquickung privater und beruflicher Interessen Glaesekers habe er nichts mitbekommen.
    Das hatten andere Zeugen im laufenden Prozess bestritten und ausgesagt, Wulff habe immer über die Aktivitäten Glaesekers Bescheid gewusst. Heute erklärte der frühere Bundespräsident dann, ihm seien die Reisen "inzwischen wieder eingefallen".