Warenhauskette
Gläubiger stimmen Galeria-Sanierungsplan zu

Die Gläubigerversammlung von Galeria Karstadt Kaufhof hat dem Sanierungsplan für die insolvente Warenhauskette zugestimmt. Das teilte Insolvenzverwalter Denkhaus in Essen mit. Damit haben die Beschäftigten weitgehend Klarheit.

    Eine Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof auf der Frankfurter Zeil an der Hauptwache.
    Eine Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof auf der Frankfurter Zeil an der Hauptwache. (dpa / picture alliance / Frank Rumpenhorst)
    Geplant ist, bundesweit 16 der verbliebenen 92 Filialen zu schließen. Von den derzeit 12.800 Arbeitsplätzen sollen 1.400 wegfallen, 450 davon in der Zentrale in Essen. Nach Angaben von Denkhaus soll die Streichliste aber im kommenden Monat noch einmal durchgegangen werden. Ob Filialen doch noch erhalten würden, sei völlig offen. Davon hängt auch ab, wie viele Beschäftigte tatsächlich ihren Job verlieren werden.
    Für das Unternehmen und seine Beschäftigten ist es die dritte Insolvenz innerhalb von weniger als vier Jahren. Der Verdi-Verhandlungsführer für Galeria, Schäuble, verlangte ausreichende Investitionen in die Warenhäuser. Die Wirtschaftlichkeit im Wesentlichen durch Kostensenkungen erreichen zu wollen, habe in der Vergangenheit nicht dazu geführt, das Warenhaus stabil aufzustellen.

    Gläubiger bekommen nur einen Bruchteil ihrer Forderungen

    Auch die Gläubiger zahlen einen hohen Preis. Zu ihnen gehören Vermieter, Lieferanten und der Bund. Sie müssen mit der Annahme des Insolvenzplans auf einen Großteil ihres Geldes verzichten. In den vergangenen Wochen waren Forderungen in Höhe von rund 890 Millionen Euro angemeldet worden. Voraussichtlich fließen nur bis zu 22,5 Millionen Euro - also 2,5 Prozent - an die Gläubiger zurück. Zahlungen aus den Ansprüchen gegen den bisherigen Eigentümer, die Signa-Gruppe des Unternehmers René Benko, könnten die Quote noch leicht erhöhen.

    Vom Namen Galeria-Karstadt-Kaufhof bleibt nur Galeria

    Bei einer Ablehnung des Plans durch die Gläubiger hätte das Ende des Geschäftsbetriebs bei Galeria gedroht. Nach der Zustimmung durch die Gläubiger kann Galeria Karstadt Kaufhof von dem Unternehmer Bernd Beetz und einer US-Investmentgesellschaft übernommen werden. Den Grundstein für den Neuanfang hat der Insolvenzverwalter gelegt. Hauptziel von Denkhaus war es, den Konzern mittelständischer aufzustellen. Der Unternehmenssitz in Essen wird aufgegeben. Die Verwaltung soll in eine Filiale in Düsseldorf einziehen. Auch der Name ändert sich. Die Warenhauskette heißt künftig nur noch Galeria.
    Diese Nachricht wurde am 28.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.