Sie tragen Transparente auf denen steht: "Leere Köpfe meckern nicht! Lehrer sein für´n Appel und n´ Ei ist nun vorbei!" Bunte Luftballons und rote GEW-Banner der Lehrergewerkschaft schweben über den Köpfen der Demonstranten. Etwa 3000 angestellte Lehrerinnen und Lehrer haben sich vor dem Gebäude der Berliner Senatsverwaltung für Finanzen versammelt. Doch das Fenster des parteilosen Finanzsenators bleibt zu.
"Herr Nußbaum, gucken sie aus ihrem Fenster!"
Die Lehrergewerkschaft GEW fordert gleiche Bezahlung für angestellte und verbeamtete Lehrer, Regelungen für Arbeitszeit im Alter und vor allem einen eigenen Tarifvertrag. Miriam Waldow arbeitet als angestellte Lehrerin an einem Berliner Gymnasium. Ein fast rechtloser Zustand, wie sie findet:
"Wir haben keine rechtliche Sicherheit, der Senat kann im Prinzip immer nur Zusicherungen machen bis 2015, 2017 und es ist im Prinzip eine Form von staatlicher Willkür, dass wir als einzige Berufsgruppe diesen Tarifvertrag nicht haben. In einem zweiten Schritt auch die Angleichung der Gehälter, weil wir dieselbe Arbeit machen wie die verbeamteten Kollegen."
Schon seit fast zehn Jahren werden in Berlin junge Lehrer nicht mehr verbeamtet. Nach den Berechnungen der Lehrergewerkschaft verdienen sie in 40 Dienstjahren bis zu 230.000 Euro weniger als ihrer verbeamteten Kollegen. Es muss endlich verhandelt werden. Die etwa 9000 in Berlin angestellten Lehrerinnen und Lehrer brauchen einen eigenen Tarifvertrag, fordert die GEW-Landesvorsitzende Doreen Siebernik:
"Der große Nachteil ist, dass sich die Landesregierung das Recht herausnimmt, nach Gutsherrenart, Regelungen festzulegen. Angestellte haben in Berlin selbstverständliche Rechte, nämlich ihre Arbeitsbedingungen zu tarifieren und das verwehrt die Landesregierung in Berlin und auch in allen anderen Bundesländern."
Doch der parteilose Berliner Finanzsenators Ulrich Nußbaum bleibt hart. Er hält offensichtlich an seiner Linie fest. Die tarifliche Eingruppierung der Pädagogen sei Sache der Tarifgemeinschaft der Länder. Berlin könne keinen Alleingang unternehmen. Der Sprecher der Berliner Senatsverwaltung für Finanzen, Jens Metzger:
"Die Gewerkschaft müsste aus Sicht des Landes Berlin sich an den richtigen und zuständigen Verhandlungspartner wenden und das ist die Tarifgemeinschaft der Länder."
Die GEW-Landesvorsitzende Doreen Siebernik sieht dennoch den Berliner Finanzsenator in der Verantwortung. Sie verweist auf ein Urteil des Berliner Arbeitsgerichts:
"Das Land Berlin ist Arbeitgeber der angestellten Lehrkräfte und als Arbeitgeber kann ich, nur weil ich in einem Verein bin, der sich Tarifgemeinschaft deutscher Länder nennt, nicht meine Arbeitgeberpflichten abgeben, das hat das Gericht entschieden und von daher ist die Landesregierung, ist Herr Nußbaum, unser Ansprechpartner."
Sandra Mense ist 27 Jahre alt, arbeitet seit einem Jahr als angestellte Lehrerin in einer Grundschule in Berlin-Mitte. Im naturwissenschaftlichen Unterricht fehlt es an Lehrmitteln, die Computer laufen noch mit Disketten, meint die Grundschullehrerin. Sie muss bei jeder Anschaffung viele Anträge ausfüllen, eine Antwort bekommt sie selten. Sie beklagt den großen bürokratischen Aufwand. Dazu kommen jede Menge unbezahlte Arbeitsstunden:
"Also es gibt keine klare Regel, wie viele Stunden arbeiten wir am Tag."
Sandra Mense arbeitet gerne als Lehrerin. Ihr geht es nicht ums Geld, sie möchte auch keinen Beamtenstatus. Das Einzige, was sie sich wünscht, sind gleiche Bedingungen für alle, egal ob Lehrer nun als Angestellte oder als Beamte arbeiten.
"Ich will, dass es bei uns gerecht zugeht im Lehrerzimmer."
Mit 62 Milliarden Euro Schulden des Landes Berlin stehen die Chancen für Verhandlungen um einen Tarifvertrag für die angestellten Berliner Lehrer schlecht. Ob Finanzsenator Ulrich Nußbaum das Getrommel der streikenden Lehrer hört, bleibt heute zumindest unklar.
"Herr Nußbaum, gucken sie aus ihrem Fenster!"
Die Lehrergewerkschaft GEW fordert gleiche Bezahlung für angestellte und verbeamtete Lehrer, Regelungen für Arbeitszeit im Alter und vor allem einen eigenen Tarifvertrag. Miriam Waldow arbeitet als angestellte Lehrerin an einem Berliner Gymnasium. Ein fast rechtloser Zustand, wie sie findet:
"Wir haben keine rechtliche Sicherheit, der Senat kann im Prinzip immer nur Zusicherungen machen bis 2015, 2017 und es ist im Prinzip eine Form von staatlicher Willkür, dass wir als einzige Berufsgruppe diesen Tarifvertrag nicht haben. In einem zweiten Schritt auch die Angleichung der Gehälter, weil wir dieselbe Arbeit machen wie die verbeamteten Kollegen."
Schon seit fast zehn Jahren werden in Berlin junge Lehrer nicht mehr verbeamtet. Nach den Berechnungen der Lehrergewerkschaft verdienen sie in 40 Dienstjahren bis zu 230.000 Euro weniger als ihrer verbeamteten Kollegen. Es muss endlich verhandelt werden. Die etwa 9000 in Berlin angestellten Lehrerinnen und Lehrer brauchen einen eigenen Tarifvertrag, fordert die GEW-Landesvorsitzende Doreen Siebernik:
"Der große Nachteil ist, dass sich die Landesregierung das Recht herausnimmt, nach Gutsherrenart, Regelungen festzulegen. Angestellte haben in Berlin selbstverständliche Rechte, nämlich ihre Arbeitsbedingungen zu tarifieren und das verwehrt die Landesregierung in Berlin und auch in allen anderen Bundesländern."
Doch der parteilose Berliner Finanzsenators Ulrich Nußbaum bleibt hart. Er hält offensichtlich an seiner Linie fest. Die tarifliche Eingruppierung der Pädagogen sei Sache der Tarifgemeinschaft der Länder. Berlin könne keinen Alleingang unternehmen. Der Sprecher der Berliner Senatsverwaltung für Finanzen, Jens Metzger:
"Die Gewerkschaft müsste aus Sicht des Landes Berlin sich an den richtigen und zuständigen Verhandlungspartner wenden und das ist die Tarifgemeinschaft der Länder."
Die GEW-Landesvorsitzende Doreen Siebernik sieht dennoch den Berliner Finanzsenator in der Verantwortung. Sie verweist auf ein Urteil des Berliner Arbeitsgerichts:
"Das Land Berlin ist Arbeitgeber der angestellten Lehrkräfte und als Arbeitgeber kann ich, nur weil ich in einem Verein bin, der sich Tarifgemeinschaft deutscher Länder nennt, nicht meine Arbeitgeberpflichten abgeben, das hat das Gericht entschieden und von daher ist die Landesregierung, ist Herr Nußbaum, unser Ansprechpartner."
Sandra Mense ist 27 Jahre alt, arbeitet seit einem Jahr als angestellte Lehrerin in einer Grundschule in Berlin-Mitte. Im naturwissenschaftlichen Unterricht fehlt es an Lehrmitteln, die Computer laufen noch mit Disketten, meint die Grundschullehrerin. Sie muss bei jeder Anschaffung viele Anträge ausfüllen, eine Antwort bekommt sie selten. Sie beklagt den großen bürokratischen Aufwand. Dazu kommen jede Menge unbezahlte Arbeitsstunden:
"Also es gibt keine klare Regel, wie viele Stunden arbeiten wir am Tag."
Sandra Mense arbeitet gerne als Lehrerin. Ihr geht es nicht ums Geld, sie möchte auch keinen Beamtenstatus. Das Einzige, was sie sich wünscht, sind gleiche Bedingungen für alle, egal ob Lehrer nun als Angestellte oder als Beamte arbeiten.
"Ich will, dass es bei uns gerecht zugeht im Lehrerzimmer."
Mit 62 Milliarden Euro Schulden des Landes Berlin stehen die Chancen für Verhandlungen um einen Tarifvertrag für die angestellten Berliner Lehrer schlecht. Ob Finanzsenator Ulrich Nußbaum das Getrommel der streikenden Lehrer hört, bleibt heute zumindest unklar.