"Ist es moralisch gerechtfertigt, eine Atombombe ohne Warnung auf eine ahnungslose Bevölkerung einer japanischen Stadt abzuwerfen? Und die zweite, noch schwerwiegendere Frage: Welche Bedeutung wird die Atombombe besitzen für die Zeit nach dem Krieg?"
So rechtfertigte der Kernphysiker Klaus Fuchs im Jahr 1981 auf einer Veranstaltung in Ost-Berlin seine Spionagetätigkeit für das sowjetische Atombombenprogramm. 1933 war er aus Deutschland nach England emigriert, um später an der amerikanischen Atombombe mitzubauen.
"We have spent more than two billion dollars on the greatest scientific gamble in history. And we have won!"
Im Juli 1945 verkündet US-Präsident Harry Truman in einer Fernsehansprache, der erste Test einer Atombombe in der Wüste von New Mexico sei geglückt. Mehr als zwei Milliarden Dollar habe man ausgegeben und die größte Herausforderung der Wissenschaftsgeschichte angenommen. Ein paar Tage später, auf der Potsdamer Konferenz der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs, erzählt Truman dem sowjetischen Diktator Josef Stalin von der neuen Wunderwaffe. Stalin reagiert verhalten, geradezu desinteressiert.
Doch das ist nur Fassade: Hinter den Kulissen beginnen die Sowjets, ihr eigenes, bis dahin auf Sparflamme köchelndes Bombenprojekt auf Touren zu bringen. Eine zentrale Rolle spielen Spione, die am Manhattan-Projekt mitarbeiten, dem amerikanischen Atombomben-Programm.
"Sollten geheime Informationen über diese Mission in feindliche Hände fallen, könnte das verheerende Folgen haben. Also: Seien Sie auf der Hut. Seien Sie niemals sorglos!"
Die Appelle der amerikanischen Sicherheitsdienste an die Wissenschaftler des Manhattan-Projekts sind vergebens. Es gibt gleich mehrere undichte Stellen. Einer dieser Atomspione ist Klaus Fuchs. Der Marxist leitet sämtliche Informationen, die er bei seiner Arbeit im Manhattan-Projekt über die US-Bombe sammelt, an den sowjetischen Geheimdienst weiter. Fuchs:
"Gewalt ruft als Gegenreaktion Gewalt hervor - oder, wenn eine Seite gewinnt, die Friedhofsruhe."
Die Entwicklung der sowjetischen Bombe geht zügig voran. Das nötige Uran kommt aus dem Erzgebirge. In den atomaren Geheimfabriken der Sowjetunion verarbeiten es Zigtausende von Zwangsarbeitern zu waffenfähigem Plutonium.
"Wir haben bewiesen, dass die Sowjetunion eine neue, mächtige Waffe besitzt."
Am 29. August 1949, Jahre früher als im Westen erwartet, lässt das Zentralkomitee die Erfolgsmeldung verlauten: Um Punkt 7 Uhr ist in der kasachischen Steppe die erste sowjetische Kernwaffe explodiert.
"An der Turmspitze blitzte ein unerträglich helles Licht auf. Für einen Moment wurde es schwächer, dann begann es, mit neuer Kraft schnell anzuwachsen. Der weiße Feuerball weitete sich rasch aus, änderte seine Farbe, wurde orange, dann rot."
Der Westen ist schockiert. Im Osten dagegen nimmt man die Nachricht mit Genugtuung auf, auch in Sowjetischen Besatzungszone, der Keimzelle der DDR. Karl Eduard von Schnitzler im Deutschlandsender:
"Wenn jetzt der Frieden gesichert ist, weil die Sowjetunion ebenfalls im Besitze der Atombombe ist, dann muss er also gefährdet gewesen sein, solange die Vereinigten Staaten allein im Besitze der Atombombe zu sein glaubten."
Das nukleare Gleichgewicht ist hergestellt - ein Gleichgewicht des Schreckens. Um es zu ihren Gunsten zu verschieben, rüsten die Supermächte immer weiter auf. Amerikaner wie Sowjets entwickeln die Wasserstoffbombe, sie ist noch viel mächtiger als die Atombombe. Ihre nukleare Potenz demonstrieren die Kontrahenten mit immer größeren Atomtests.
"30. Oktober 1961. Die Sowjetunion zündet die gewaltigste Bombe in der Geschichte der Menschheit. Die Sprengkraft der neuen Superwaffe übertrifft die Hiroshimabombe um das 2500-fache."
Erst Anfang der 90er-Jahre, als sich der Eiserne Vorhang öffnet, endet das nukleare Wettrüsten. Dennoch: Amerikaner wie Russen halten ihr nukleares Arsenal - ebenso wie andere Atommächte, wie Frankreich, Großbritannien, China, Pakistan, Indien und Israel. Und obwohl Russland und die USA bereits Ende der 60er-Jahre den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet und sich damit zur nuklearen Abrüstung verpflichtet haben, ist ein Ende des atomaren Zeitalters nicht in Sicht.
So rechtfertigte der Kernphysiker Klaus Fuchs im Jahr 1981 auf einer Veranstaltung in Ost-Berlin seine Spionagetätigkeit für das sowjetische Atombombenprogramm. 1933 war er aus Deutschland nach England emigriert, um später an der amerikanischen Atombombe mitzubauen.
"We have spent more than two billion dollars on the greatest scientific gamble in history. And we have won!"
Im Juli 1945 verkündet US-Präsident Harry Truman in einer Fernsehansprache, der erste Test einer Atombombe in der Wüste von New Mexico sei geglückt. Mehr als zwei Milliarden Dollar habe man ausgegeben und die größte Herausforderung der Wissenschaftsgeschichte angenommen. Ein paar Tage später, auf der Potsdamer Konferenz der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs, erzählt Truman dem sowjetischen Diktator Josef Stalin von der neuen Wunderwaffe. Stalin reagiert verhalten, geradezu desinteressiert.
Doch das ist nur Fassade: Hinter den Kulissen beginnen die Sowjets, ihr eigenes, bis dahin auf Sparflamme köchelndes Bombenprojekt auf Touren zu bringen. Eine zentrale Rolle spielen Spione, die am Manhattan-Projekt mitarbeiten, dem amerikanischen Atombomben-Programm.
"Sollten geheime Informationen über diese Mission in feindliche Hände fallen, könnte das verheerende Folgen haben. Also: Seien Sie auf der Hut. Seien Sie niemals sorglos!"
Die Appelle der amerikanischen Sicherheitsdienste an die Wissenschaftler des Manhattan-Projekts sind vergebens. Es gibt gleich mehrere undichte Stellen. Einer dieser Atomspione ist Klaus Fuchs. Der Marxist leitet sämtliche Informationen, die er bei seiner Arbeit im Manhattan-Projekt über die US-Bombe sammelt, an den sowjetischen Geheimdienst weiter. Fuchs:
"Gewalt ruft als Gegenreaktion Gewalt hervor - oder, wenn eine Seite gewinnt, die Friedhofsruhe."
Die Entwicklung der sowjetischen Bombe geht zügig voran. Das nötige Uran kommt aus dem Erzgebirge. In den atomaren Geheimfabriken der Sowjetunion verarbeiten es Zigtausende von Zwangsarbeitern zu waffenfähigem Plutonium.
"Wir haben bewiesen, dass die Sowjetunion eine neue, mächtige Waffe besitzt."
Am 29. August 1949, Jahre früher als im Westen erwartet, lässt das Zentralkomitee die Erfolgsmeldung verlauten: Um Punkt 7 Uhr ist in der kasachischen Steppe die erste sowjetische Kernwaffe explodiert.
"An der Turmspitze blitzte ein unerträglich helles Licht auf. Für einen Moment wurde es schwächer, dann begann es, mit neuer Kraft schnell anzuwachsen. Der weiße Feuerball weitete sich rasch aus, änderte seine Farbe, wurde orange, dann rot."
Der Westen ist schockiert. Im Osten dagegen nimmt man die Nachricht mit Genugtuung auf, auch in Sowjetischen Besatzungszone, der Keimzelle der DDR. Karl Eduard von Schnitzler im Deutschlandsender:
"Wenn jetzt der Frieden gesichert ist, weil die Sowjetunion ebenfalls im Besitze der Atombombe ist, dann muss er also gefährdet gewesen sein, solange die Vereinigten Staaten allein im Besitze der Atombombe zu sein glaubten."
Das nukleare Gleichgewicht ist hergestellt - ein Gleichgewicht des Schreckens. Um es zu ihren Gunsten zu verschieben, rüsten die Supermächte immer weiter auf. Amerikaner wie Sowjets entwickeln die Wasserstoffbombe, sie ist noch viel mächtiger als die Atombombe. Ihre nukleare Potenz demonstrieren die Kontrahenten mit immer größeren Atomtests.
"30. Oktober 1961. Die Sowjetunion zündet die gewaltigste Bombe in der Geschichte der Menschheit. Die Sprengkraft der neuen Superwaffe übertrifft die Hiroshimabombe um das 2500-fache."
Erst Anfang der 90er-Jahre, als sich der Eiserne Vorhang öffnet, endet das nukleare Wettrüsten. Dennoch: Amerikaner wie Russen halten ihr nukleares Arsenal - ebenso wie andere Atommächte, wie Frankreich, Großbritannien, China, Pakistan, Indien und Israel. Und obwohl Russland und die USA bereits Ende der 60er-Jahre den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet und sich damit zur nuklearen Abrüstung verpflichtet haben, ist ein Ende des atomaren Zeitalters nicht in Sicht.