Dort hat man es mit Anbietern und Angeboten zu tun, die nicht der Bankenaufsicht unterliegen. Oft nutzen sie Gesetzeslücken. Sie handeln aber nicht illegal. Da taucht dann der Großbäcker auf, der auf seinen Brötchentüten zur Zeichnung einer Anleihe einlädt. Oder ein Windkraftbetreiber wie Prokon, der mehr als eine Milliarde Euro über Genussrechte eingesammelt hat. Die Anleger lockte der hohe Zins von acht Prozent. Dass Genussrechte ziemlich weit hinten stehen, wenn nach einer Pleite das restliche Vermögen verteilt wird, steht oft nur im Kleingedruckten.
Auch Geschlossene Immobilienfonds, oft von Immobilienmaklern angeboten, gehören zum Grauen Kapitalmarkt. Die sammeln so lange Geld ein, bis eine Immobilie finanziert ist. Dann wird der Fonds geschlossen. Da steckt das Geld dann in einem einzigen Objekt. Ein "Klumpenrisiko". Offene Immobilienfonds verkaufen ihre Anteile laufend und verteilen das hereinkommende Geld auf viele verschiedene Objekte.
Der Graue Kapitalmarkt wuchs, weil der Weiße immer stärker reguliert wurde. Der beste Schutz ist in jedem Fall das Wissen um diesen Gleichklang: Hohe Rendite, hohes Risiko.