Bundeskanzler Scholz betonte, die USA seien der engste Verbündete Deutschlands, ein gutes transatlantisches Verhältnis sei stets das Ziel. Scholz ergänzte: "Als EU mit 27 Mitgliedern und mehr als 400 Millionen Menschen sind wir eine starke Gemeinschaft."
Scholz sagte auf einer Veranstaltung vor Trumps Vereidigung aber auch, man sei vorbereitet, falls Trump einen eher konfrontativen Kurs suchen würde. Er verwies auf seine klare Haltung zu den Gebietsansprüchen Trumps auf Grönland, Kanada und Panama. Grenzen dürften universell nicht angetastet werden. Außenministerin Baerbock betonte, die USA seien der wichtigste Verbündete. Sie warb zugleich für eine selbstbewusste europäische Politik.
Unions-Kanzlerkandidat Merz beglückwünschte Trump vorab in einem handschriftlichen Brief. Merz sprach von einem bemerkenswerten Wahlsieg Trumps und erklärte, er werde sich wie in der Vergangenheit auch künftig für eine Stärkung der transatlantischen Beziehungen einsetzen.
EU-Vertreter betonen Zusammenarbeit
Die Spitzenvertreter der EU gratulierten ebenfalls. Kommissionspräsidentin von der Leyen und Ratspräsident Costa schrieben: "Die EU freut sich auf eine enge Zusammenarbeit mit Ihnen bei der Bewältigung globaler Herausforderungen." Gemeinsam könnten die Gesellschaften größeren Wohlstand erreichen und ihre gemeinsame Sicherheit stärken. Dies sei die beständige Stärke der transatlantischen Partnerschaft.
Die italienische Regierungschefin Meloni, die als eine der wenigen ausländischen Spitzenpolitiker bei der Amtseinführung zugegen war, übermittelte Trump ihre "besten Wünsche" und sprach von der Freundschaft beider Nationen. Meloni unterhält gute Beziehungen zu Trump und ist überdies mit Elon Musk befreundet, der zum neuen Kreis der Vertrauten Trumps zählt.
Bayrou fordert Neubesinnung der EU
Der französische Premierminister Bayrou forderte die Europäische Union anlässlich Trumps Amtsantritt zu einer "Neubesinnung" auf. Die USA verfolgten eine unglaublich dominante Politik. Wenn man nichts dagegen tue, werde man überrollt. Die dänische Ministerpräsidentin Frederiksen sagte, die Europäer müssten sich jetzt in einer neuen Wirklichkeit zurechtfinden. Zugleich sei es ungeheuer wichtig, am Bündnis mit den USA festzuhalten.
NATO-Generalsekretär Rutte unterstrich, er rechne nun mit massiv steigenden Verteidigungsinvestitionen der Bündnispartner. "Nach dem Amtsantritt von Präsident Trump werden wir die Verteidigungsausgaben und die Rüstungsproduktion in die Höhe treiben", schrieb er. Zusammen könne man Frieden durch Stärke erreichen.
Putin begrüßt Möglichkeit direkter Kontakte zu den USA
Der ukrainische Präsident Selenskyj gratulierte Trump ebenfalls. Trumps Politik Frieden durch Stärke sei eine Gelegenheit, einen gerechten Frieden zu schaffen, erklärt Selenskyj. Er freue sich auf eine für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit mit Trump.
Auch Russlands Präsident Putin schickte Glückwünsche und erklärte, er begrüße Trumps Forderungen, die direkten Kontakte zwischen Moskau und Washington wiederherzustellen.
Die AfD-Vorsitzende Weidel sagte, sie setze große Hoffnungen in Trump. Er habe auch den Waffenstillstand im Israel-Konflikt ausgehandelt und angekündigt, den Ukraine-Krieg "möglichst schnell im Übereinkommen mit Russland zu beenden".
Brasiliens Präsident Lula da Silva wünschte Trump eine erfolgreiche Amtszeit und äußerte die Hoffnung auf ein weiterhin partnerschaftliches Verhältnis zu den Vereinigten Staaten.
Der israelische Ministerpräsident Netanjahu erklärte mit Blick auf die USA, "die besten Tage unseres Bündnisses" stünden noch bevor. Er würdigte Trumps Israel-freundliche Politik in dessen erster Amtszeit. "Indem wir wieder zusammenarbeiten, werden wir die USA-Israel-Allianz zu neuen Höhen heben", erklärte Netanjahu.
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Diese Nachricht wurde am 20.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.