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Glyphosat
"Nicht den Weg des Risikos gehen"

Renate Künast hofft, dass die SPD an ihrer ablehnenden Haltung gegenüber dem Unkrautvernichter Glyphosat festhält. Denn dann müsse sich Deutschland in der Abstimmung im EU-Fachauschuss über eine weitere Zulassung des Herbizids enthalten, sagte die Grünen-Politikerin im Deutschlandfunk. Dies wiederum könne auch bei anderen EU-Staaten zu einem Nachdenken führen.

Renate Künast im Gespräch mit Dirk-Oliver Heckmann |
    Die Bundestagsabgeordnete Renate Künast (Grüne).
    Die Bundestagsabgeordnete Renate Künast (Grüne). (imago / Christian Thiel)
    Sollte es in dem Fachauschuss keine Mehrheit für eine weitere Zulassung von Glyphosat geben, dann müsse die Europäische Kommission dies zur Kenntnis nehmen, meinte die Vorsitzende des Verbraucherschutz-Ausschusses im Bundestag. Wenn sie das Mittel aber dennoch zulasse, dürfe sie sich nicht über eine zunehmende Europa-Verdrossenheit wundern.
    Künast betonte, bei Glyphosat dürfe nicht der Weg des Risikos gegangen werden. Es gelte in der EU das Vorsorge-Prinzip: Wenn es wissenschaftliche Hinweise auf die Schädlichkeit eines Mittels gebe, dann schütze man sich. Vor diesem Hintergrund frage sie sich, warum Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt dennoch munter die weitere Zulassung von Glyphosat fordere.
    Künast zog neue Angaben der Weltgesundheitsorganisation in Zweifel, wonach Glyphosat in normalen Dosierungen nicht krebserregend für den Menschen ist. Diese Äußerungen würden überbewertet, da es sich hierbei nicht um eine richtige Studie unabhängiger Wissenschaftler handele, meinte sie.
    Sollte Glyphosat in Europa nicht mehr zugelassen werden, so die Grünen-Politikerin, dann könne dies das Signal für einen neuen Weg in der Landwirtschaft, für eine "gute Landwirtschaft" sein. Künast: "Es könnte der Beginn einer Food Revolution sein".
    Das vollständige Gespräch lesen Sie in Kürze hier.