Ursula Mense: Für Krisenzeiten Gold kaufen ist eine alte, weil an sich bewährte Strategie von Anlegern. Und nun verliert der vermeintlich sichere Hafen Gold gerade seinen Nimbus, denn in den vergangenen drei Handelstagen hat Gold enorm an Wert verloren. Seit Anfang September, als der Goldpreis sein Rekordhoch von 1920 Dollar je Feinunze erreicht hatte, ging es um rund ein Fünftel nach unten. Heute kostet die Feinunze 1651 US-Dollar. Nun geraten viele Anleger in Panik, vor allem auch kleinere Anleger, und fragen sich, was sie tun sollen. Anlass für uns, mit Frau Constanze Hintze, Vermögensberaterin und Finanzexpertin, zu sprechen, die ich jetzt am Telefon begrüße. – Frau Hintze, ist die Angst berechtigt?
Constanze Hintze: Guten Tag, Frau Mense. – Ja, die Angst ist schon berechtigt, weil viele Anleger haben ja einen Teil ihres Geldes, was ja letztendlich auch vielleicht ein Teil ihrer Altersvorsorge ist, dort in Investments angelegt, die mit Gold zu tun haben, sprich Goldmünzen, Goldbarren, Goldfonds, und da verstehe ich natürlich die Angst, wenn ich jetzt in mein Depot hineinschaue oder einfach in die Zeitung sehe, dass einfach der Wert – Sie haben es gerade ja auch gesagt – vom Höchststand immerhin 20 Prozent entfernt ist.
Mense: Was schätzen Sie denn? Muss man damit rechnen, dass der Goldpreis jetzt weiter sinkt und die Verluste noch größer werden?
Hintze: Ich habe mir das mal ganz in Ruhe angeschaut und ich rechne in der Tat damit, dass der Goldpreis jetzt mittlerweile seinen Höchstpunkt erreicht hat. Und zwar, schauen Sie: in den letzten Tagen – und die Krise ist ja nicht weniger geworden, im Gegenteil. Die Aussagen, die wir von der Politik hören, führen jetzt nicht unbedingt dazu, dass Vertrauen bei den Anlegern entsteht. Und in dieser ganzen Krisensituation hat das Gold eben keinen neuen Höchstpreis mehr gemacht. Hinzu kommt, dass die Aktien auch auf einem Tiefstand sind. Das heißt, die Anleger, die institutionellen Anleger, vor allen Dingen die Pensionskassen, die liquidieren momentan sowohl Goldinvestments als auch Aktien.
Mense: Und was raten Sie Anlegern, jetzt zu tun?
Hintze: Es gibt zwei Dinge. Wir haben ja einmal Privatanleger, die schon vor einiger Zeit in Gold angelegt haben. Denen rate ich ganz klar, auch mal Kasse zu machen. Und das Zweite ist: Anleger, die jetzt neu einsteigen wollen, da rate ich natürlich, dem Gold fern zu bleiben, weil einfach als Anlageinstrument das Gold nicht geeignet ist. Es ist als Anlageinstrument nicht geeignet, Gold bringt keine Zinsen, und zum zweiten ist es als Wertsicherungsinstrument eben auch nicht mehr geeignet, wie jetzt die letzten Wochen und Monate gezeigt haben.
Was ich mir angeschaut habe, Frau Mense, ist: Wir haben bei alledem ein wenig die Aktien aus dem Blickwinkel verloren. Die Aktien sind auf einem Tief, und ich vermute, dass ein großer Teil der Sorge einer möglichen Rezession da schon eingepreist ist. Und ich halte den Aktienpreis momentan, den halte ich momentan nicht für gerechtfertigt. Anders ausgedrückt: Wir kriegen derzeit Qualitätsaktien aus dem Bereich Value zu extrem günstigen Kursen, und derjenige, der langfristig anlegt, wozu ja an sich auch so die Idee war mit dem Gold, dem rate ich jetzt momentan eher dazu, einen Blick auf die Aktien zu werfen.
Mense: Das heißt also, Sie raten dazu, das Gold zu verkaufen. Und was genau empfehlen Sie dann als Alternative? Ja sicher auch nicht nur Aktien, oder?
Hintze: Sagen wir es mal so, Frau Mense: Derjenige, der Gold gekauft hat, der hat das ja aus einer bestimmten Erwartung heraus getan. Und ich gehe jetzt mal davon aus, dass Anleger nicht ihr ganzes Vermögen im Gold investiert haben. Ein Teil kann durchaus im Gold auch bleiben, aber ein geringer Teil. Und wenn wir über Aktien sprechen – ganz genau, das war jetzt meine Alternative -, ich rate dazu, in global aufgestellte Investmentfonds anzulegen, weil da ich einfach ein aktives Management habe. Das Risiko ist ja, dass ich jetzt eine Aktie kaufe, und jetzt nenne ich einfach mal Nestlé, weil gegessen wird ja immer, dass natürlich bei der Nestlé auch andere Risiken entstehen, sprich Währung, das haben wir alles schon gesehen. Aktiv und systematisch gemanagte Aktienfondskonzepte, global aufgestellte Anlagekonzepte sind für mich das A und O.
Mense: Ich danke Ihnen. – Constanze Hintze war das, Geschäftsführerin der Finanzberatung Svea Kuschel + Kolleginnen, und noch einmal herzlichen Dank nach München für das Gespräch.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Constanze Hintze: Guten Tag, Frau Mense. – Ja, die Angst ist schon berechtigt, weil viele Anleger haben ja einen Teil ihres Geldes, was ja letztendlich auch vielleicht ein Teil ihrer Altersvorsorge ist, dort in Investments angelegt, die mit Gold zu tun haben, sprich Goldmünzen, Goldbarren, Goldfonds, und da verstehe ich natürlich die Angst, wenn ich jetzt in mein Depot hineinschaue oder einfach in die Zeitung sehe, dass einfach der Wert – Sie haben es gerade ja auch gesagt – vom Höchststand immerhin 20 Prozent entfernt ist.
Mense: Was schätzen Sie denn? Muss man damit rechnen, dass der Goldpreis jetzt weiter sinkt und die Verluste noch größer werden?
Hintze: Ich habe mir das mal ganz in Ruhe angeschaut und ich rechne in der Tat damit, dass der Goldpreis jetzt mittlerweile seinen Höchstpunkt erreicht hat. Und zwar, schauen Sie: in den letzten Tagen – und die Krise ist ja nicht weniger geworden, im Gegenteil. Die Aussagen, die wir von der Politik hören, führen jetzt nicht unbedingt dazu, dass Vertrauen bei den Anlegern entsteht. Und in dieser ganzen Krisensituation hat das Gold eben keinen neuen Höchstpreis mehr gemacht. Hinzu kommt, dass die Aktien auch auf einem Tiefstand sind. Das heißt, die Anleger, die institutionellen Anleger, vor allen Dingen die Pensionskassen, die liquidieren momentan sowohl Goldinvestments als auch Aktien.
Mense: Und was raten Sie Anlegern, jetzt zu tun?
Hintze: Es gibt zwei Dinge. Wir haben ja einmal Privatanleger, die schon vor einiger Zeit in Gold angelegt haben. Denen rate ich ganz klar, auch mal Kasse zu machen. Und das Zweite ist: Anleger, die jetzt neu einsteigen wollen, da rate ich natürlich, dem Gold fern zu bleiben, weil einfach als Anlageinstrument das Gold nicht geeignet ist. Es ist als Anlageinstrument nicht geeignet, Gold bringt keine Zinsen, und zum zweiten ist es als Wertsicherungsinstrument eben auch nicht mehr geeignet, wie jetzt die letzten Wochen und Monate gezeigt haben.
Was ich mir angeschaut habe, Frau Mense, ist: Wir haben bei alledem ein wenig die Aktien aus dem Blickwinkel verloren. Die Aktien sind auf einem Tief, und ich vermute, dass ein großer Teil der Sorge einer möglichen Rezession da schon eingepreist ist. Und ich halte den Aktienpreis momentan, den halte ich momentan nicht für gerechtfertigt. Anders ausgedrückt: Wir kriegen derzeit Qualitätsaktien aus dem Bereich Value zu extrem günstigen Kursen, und derjenige, der langfristig anlegt, wozu ja an sich auch so die Idee war mit dem Gold, dem rate ich jetzt momentan eher dazu, einen Blick auf die Aktien zu werfen.
Mense: Das heißt also, Sie raten dazu, das Gold zu verkaufen. Und was genau empfehlen Sie dann als Alternative? Ja sicher auch nicht nur Aktien, oder?
Hintze: Sagen wir es mal so, Frau Mense: Derjenige, der Gold gekauft hat, der hat das ja aus einer bestimmten Erwartung heraus getan. Und ich gehe jetzt mal davon aus, dass Anleger nicht ihr ganzes Vermögen im Gold investiert haben. Ein Teil kann durchaus im Gold auch bleiben, aber ein geringer Teil. Und wenn wir über Aktien sprechen – ganz genau, das war jetzt meine Alternative -, ich rate dazu, in global aufgestellte Investmentfonds anzulegen, weil da ich einfach ein aktives Management habe. Das Risiko ist ja, dass ich jetzt eine Aktie kaufe, und jetzt nenne ich einfach mal Nestlé, weil gegessen wird ja immer, dass natürlich bei der Nestlé auch andere Risiken entstehen, sprich Währung, das haben wir alles schon gesehen. Aktiv und systematisch gemanagte Aktienfondskonzepte, global aufgestellte Anlagekonzepte sind für mich das A und O.
Mense: Ich danke Ihnen. – Constanze Hintze war das, Geschäftsführerin der Finanzberatung Svea Kuschel + Kolleginnen, und noch einmal herzlichen Dank nach München für das Gespräch.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.