
Dieser hatte zuletzt Sorgen um die Unabhängigkeit der Notenbank Federal Reserve genährt, als er deren Chef Powell scharf kritisierte und Zinssenkungen forderte. Trump gab ihm die Schuld an einer drohenden nachlassenden Dynamik der amerikanischen Wirtschaft und bezeichnete den Fed-Präsidenten in einem Online-Post als "Mr. Zu Spät" und "großen Verlierer". Powell hatte seinerseits vor negativen Folgen durch Trumps aggressive Zollpolitik etwa in Form eines erneuten Anziehens der Inflation in den Vereinigten Staaten gewarnt und lehnt auch deshalb Zinssenkungen im derzeitigen ökonomischen Umfeld weiterhin ab.
Vertrauen der Anleger beschädigt
Verschärft wurde der negative Eindruck dadurch, dass Trump öffentlich Powells Entlassung ins Spiel brachte. Allerdings ist umstritten, inwieweit dies überhaupt möglich wäre. Der Goldpreis verzeichnet bereits seit Längerem einen stetigen Anstieg und legte allein seit Ende März um zwölf Prozent zu. Trumps Zollpolitik und insbesondere die heftige handelspolitische Auseinandersetzung mit China als der zweigrößten Volkswirtschaft der Welt nach den USA schürt Sorgen vor einer globalen Rezession. Gold gilt als sicherer Hafen für Anleger in Zeiten großer Unsicherheit an den Märkten.
Welt-Leitwährung angeschlagen
Zwar galt dies im Grunde stets auch für den US-Dollar als globale Leit- und Reserve-Währung. Aber im Zuge des Vertrauensverlustes der Anleger verliert auch der Greenback seit Wochen an Wert und steht nun auf einem Drei-Jahrestief. Und selbst die traditionell als besonders sicher geltenden amerikanischen Staatsanleihen gerieten unter Druck, so dass deren Verzinsung stieg und die Refinanzierung des US-Haushalts zusätzlich verteuert wurde. In der Folge schichten nun immer mehr Investoren in Gold um.
Diese Nachricht wurde am 22.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.