Viele Freunde dürfte er sich mit seiner Äußerung zu Trump nicht gemacht haben. Im Interview mit der Bild-Zeitung sagte Kaymer: "Über den Politiker Trump muss sich jeder seine Meinung bilden. Der Golf-Fan Trump ist jedoch ein Geschenk für unseren Sport. Er hat extrem gute Plätze auf der ganzen Welt gebaut. Was er im Golf anpackt, ist eigentlich immer ein Riesenerfolg."
Nachbarn hissten mexikanische Flagge
Aus der Binnensicht eines Golfers mag diese Wahrnehmung so sein, Nachbarn beispielsweise von Trumps Golfplätzen sehen das anders. So berichtete etwa die New York Times über eine Auseinandersetzung an einem schottischen Golfplatz. Demnach ließ Trump an der von ihn interpretieren Grenze Zäune bauen und Bäume pflanzen, die den Anwohnern die Sicht nahmen. Und er habe die Kosten den verdutzten Nachbarn in Rechnung stellen wollen. Die ärgern ihn, so New York Times, jetzt zurück, indem sie die mexikanische Fahne gehisst haben. Der Guardian berichtet wiederum von hohen Verlusten, die bei Golfplätzen offiziell anfielen und entsprechend nicht gezahlten Steuern.
Mit der Äußerung zu Trump könnte Martin Kaymer am Ende mehr Schlagzeilen gemacht haben als sportlich. Denn Titelfavorit ist der 32Jährige aus Mettmann nicht. Augusta war bisher nicht sein Pflaster. Neun Mal hat er teilgenommen. Fünf Mal davon den Cut verpasst, bei dem nach zwei Runden nur noch die besten 50 weitermachen dürfen. Kaymers beste Platzierung war der 31. Rang vor drei Jahren. Zuletzt hat er bei Turnieren in Abu Dhabi und Florida jeweils vierte Plätze belegt. Das könnte dem 32jährigen aus Mettmann Selbstvertrauen geben. Momentan belegt er Platz 44 in der Weltrangliste, die er 2011 für acht Wochen anführte.
Bernhard Langer - der "Evergreen" des deutschen Golfs
Favorit wäre eigentlich Dustin Johnson, der zuletzt immer gewonnen hat, wenn er angetreten ist. Allerdings ist nach einem Treppensturz noch nicht klar, ob der 32 Jahre alte Weltranglistenerste aus den USA antreten kann. Sein Manager sprach davon, dass Johnson "sehr hart" aufgeschlagen sei. Es könnte also auf die anderen üblichen Verdächtigen hinauslaufen: Den Nordiren Rory McIllroy, den Australier Jason Day oder Landsmann Jordan Spieth.
Es gibt da noch den anderen deutschen Teilnehmer, den "Evergreen" des deutschen Golfs, Bernhard Langer. Er ist inzwischen 59, und dabei immer noch Spitzengolfer. Vergangenes Jahr stand er nach dem dritten Tag sensationell auf dem 3. Platz. Am Ende belegte er Rang 24 und war damit deutlich besser als Martin Kaymer. Immerhin liegen zwischen den beiden stolze 27 Jahre.
Bernhard Langer macht das immer noch mit ganz großer Motivation. Als er letztes Jahr vor der Schlussrunde in der Spitzengruppe lag, wollte er das Turnier tatsächlich gewinnen und spielte auf Risiko. Dies ging dann allerdings nicht ganz auf. Aber den Respekt hatte er auf seiner Seite.
Lebenslanges Startrecht für Sieger
Wie beim Tennis gibt es auch beim Golf vier Grand Slam Turniere im Jahr - die Majors. Augusta macht immer den Anfang, die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Es ist ein sehr altes Turnier. Seit 1934 wird es ausgetragen, dieses Jahr ist es die 81. Ausgabe. Und immer an der Magnolia Lane. Damit es nicht langweilig wird, wird der Platz immer wieder verändert.
Das Turnier stellt nicht nur hohe Ansprüche an die Teilnehmer, es hat auch viel Pathos. Jeder, der Augusta mal gewonnen hat, bekommt ein lebenslanges Startrecht, weshalb Bernhard Langer immer mitmachen kann, wenn er Lust hat. Er hat das Turnier 1985 und 1993 gewonnen.
Die Sieger bekommen die grüne Jacke, was für sie eine große Ehre darstellt. Es gibt dann das Champions Dinner, zu dem nur die Träger des Grünen Jacketts geladen sind. Und neben Pathos gibt es auch viel Geld. Das Turnier ist mit 10 Millionen Dollar Preisgeld dotiert, der Sieger bekommt 1,8 Millionen Dollar.