Kampf gegen "woke"?
Google entfernt "Pride Month" oder "Black History Month" aus Kalender-App

Der Internetdienst Google hat mehrere kulturelle und historische Ereignisse aus seinem Online-Kalender entfernt. Darunter sind der "Pride Month" oder der "Black History Month". Google erklärte, die Entscheidung habe keinen politischen Hintergrund.

    Das Google Kalender-Logo wird auf einem Smartphone angezeigt. Im Hintergrund ist der Schriftzug GOOGLE zu sehen.
    Google hat in seinem Online-Kalender einige Feiertage und kulturelle Ereignisse gestrichen. (picture alliance / imageBROKER / Md Mamun Miah)
    Nutzern war aufgefallen, dass bestimmte Ereignisse, die jeweils auf die Belange von sexuellen Minderheiten, Schwarzen und Indigenen aufmerksam machen, im Online-Kalender nicht mehr angezeigt werden. Solche Ereignisse werden in der Regel vor allem von Kritikern unter dem Begriff "woke" zusammengefasst. Insbesondere rechtspopulistische Kreise mache schon seit Längerem Stimmung gegen "Wokeness" - also die Sensibilität für Belange von Minderheitenn.
    Auch der "Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust" wird nicht mehr standardmäßig angezeigt.

    Google spricht von Problemen bei der Pflege der vielen verschiedenen Daten

    Der Verzicht auf die Einträge fiel vor allem im Zusammenhang mit den jüngsten Umbenennungen von Google Maps auf. Google folgte in seiner Kartenanwendung der von US-Präsident Trump angeordneten Umbenennung des Golfs von Mexiko in Golf von Amerika. Google begründete den Schritt mit der Schwierigkeit, eine Vielzahl kultureller Daten für verschiedene Länder manuell und konsistent zu pflegen.
    In einer Stellungnahme erklärte das Unternehmen, man habe auf das Feedback von Nutzern reagiert, die auf fehlende oder unvollständige Einträge hingewiesen hätten. "Die manuelle und konsistente Pflege von Hunderten von Terminen auf der ganzen Welt war nicht nachhaltig", erklärte der Konzern. Kritiker werfen Google vor, mit den Änderungen gesellschaftlich relevante Themen aus dem öffentlichen Bewusstsein zu drängen.

    Trump will allgemein Programm für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion kürzen

    Die neuen Namen auf Google Maps sind nicht die einzige Änderung, die das Unternehmen als Reaktion auf die jüngsten Maßnahmen der Trump-Regierung vorgenommen hat. Vergangene Woche gab Google bekannt, dass es einige seiner Einstellungsrichtlinien aufgeben werde.
    Damit reiht sich das Unternehmen in eine wachsende Liste von US-Unternehmen ein, die ihre Maßnahmen für Chancengleichheit und Vielfalt zurückfahren. Google reagierte damit auf die Anordnung Trumps, die Programme der US-Regierung für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion zu kürzen.
    Diese Nachricht wurde am 12.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.