Bei der Internetnutzung gehören sie zum Alltag: Werbeanzeigen, die sich in einem Fenster öffnen oder Videos, die automatisch lautstark starten. Immer mehr Menschen rüsten sich mit Programmen aus, die solche Werbung blockieren - mit Adblockern. Vor einem Jahr waren bereits über 600 Millionen solcher Adblocker weltweit installiert.
Besonders nervige Anzeigen definiert
"Für Google ist diese Verbreitung das Worst-Case-Szenario", sagte Leif Pellikan von der Zeitschrift "Werben und Verkaufen" im Deutschlandfunk. Deshalb scheint für das Unternehmen nun das Motto zu lauten: Besser weniger Werbung als gar keine Werbung - denn der Konzern verdiene sein Geld hauptsächlich über Werbeanzeigen, so Pellikan. Der Konzern stattet seinen Internetbrowser Chrome deshalb mit einem eigenen Werbefilter aus.
Von einem Zusammenschluss aus Unternehmen und Organisationen seien unter dem Titel "Coalition For Better Ads" besonders nervige Anzeigen definiert worden. Google wolle ausschließlich diese blockieren und so verhindern, dass noch mehr Adblocker genutzt würden, die Werbung komplett ausblenden.
Kritik an Google-Strategie
Kritiker mahnen allerdings, dass Google mit seinem Filter seine ohnehin schon mächtige Stellung im Werbegeschäft weiter ausbaut. Immerhin habe Chrome weltweit einen Marktanteil von mehr als 50 Prozent. "Es gibt die Befürchtung, dass Google hier eine 'Gatekeeper-Funktion' einnimmt und bestimmt, was gut oder schlecht ist", so Leif Pellikan.