Einerseits klagen die Kirchen darüber, dass ihnen immer mehr Gläubige den Rücken kehren. Von einem kollektiven Werteverlust ist die Rede, von zunehmenden Individualisierungstendenzen im Zeichen der Globalisierung, von einem grundsätzlichen Widerspruch zwischen Religion und Moderne.
Andererseits macht schon das Schlagwort vom "postsäkularen Zeitalter" die Runde – die Säkularisierungstheorie scheint sich überlebt zu haben. Tatsächlich haben religiöse Grundsatzfragen immer noch ein hohes Polarisierungspotenzial, wie zuletzt der Streit um die Beschneidung oder die Mohamed-Karikaturen gezeigt hat. Im öffentlichen Diskurs läuft die Frage nach gemeinsamen Moral- und Wertevorstellungen stets im Subtext mit.
Zur Diskussion stehen die gesellschaftliche Bedeutung und politische Relevanz, die Wirkungsmacht und Prägekraft der Religionen. Dabei ist noch keinesfalls ausgemacht, ob sich im zukünftigen Verhältnis zwischen Religion und Politik der Gedanke der gegenseitigen Anerkennung oder die Fundamentalismen durchsetzen werden.
In der diesjährigen Essayreihe "Wegmarken" stellen sechs Autoren aus unterschiedlichen Perspektiven die Frage nach der Macht der Religionen.
Andererseits macht schon das Schlagwort vom "postsäkularen Zeitalter" die Runde – die Säkularisierungstheorie scheint sich überlebt zu haben. Tatsächlich haben religiöse Grundsatzfragen immer noch ein hohes Polarisierungspotenzial, wie zuletzt der Streit um die Beschneidung oder die Mohamed-Karikaturen gezeigt hat. Im öffentlichen Diskurs läuft die Frage nach gemeinsamen Moral- und Wertevorstellungen stets im Subtext mit.
Zur Diskussion stehen die gesellschaftliche Bedeutung und politische Relevanz, die Wirkungsmacht und Prägekraft der Religionen. Dabei ist noch keinesfalls ausgemacht, ob sich im zukünftigen Verhältnis zwischen Religion und Politik der Gedanke der gegenseitigen Anerkennung oder die Fundamentalismen durchsetzen werden.
In der diesjährigen Essayreihe "Wegmarken" stellen sechs Autoren aus unterschiedlichen Perspektiven die Frage nach der Macht der Religionen.
Themen und Sendetermine - immer jeweils um 18:40 Uhr:
Dienstag, 25.12.2012
Die verfassungsrechtliche Perspektive
Staat und Religion – Grundrechte und Grenzen der Freiheit
Prof. Dr. Christoph Möllers, Berlin
Mittwoch, 26.12.2012
Die historische Perspektive
Staat und Religion – ein historischer Widerstreit
Prof. Dr. Hans Joas, Freiburg
Samstag, 29.12.2012
Die politische Perspektive
Die Integration der Religionen und die Integrierbarkeit der Werte
Birgit Wentzien, Chefredakteurin des DLF, Köln
Sonntag, 30.12.2012, 18.40 – 19.00 Uhr
Die christliche Perspektive
Religion und Moral: Der Tanz um das goldene Kalb
Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Graf, München
Montag, 31.12.3012
Die jüdische Perspektive
Judentum und Gehorsam: Die Macht der Rituale
Prof. Dr. Dan Diner, Leipzig/ Jerusalem
Dienstag, 01.01.2013
Die islamische Perspektive
Das öffentliche und das private: Anmerkungen zum Islam
Prof. Dr. Gudrun Krämer, Berlin