![T-Shirts auf einer Kleiderstange T-Shirts auf einer Kleiderstange](https://bilder.deutschlandfunk.de/FI/LE/_c/f7/FILE_cf7a5f858d08b663cfaab48eab0d015e/6642044-jpg-100-768x432.jpg)
Azofarben, Chlorphenole, Perfluoroktansulfonat, Cadmium, Blei oder Ethoxylate: Eingesetzt werden diese giftigen Stoffe heute in den meisten Textilfabriken. Ziel der sogenannten Detox-Kampagne der Umweltschutzorganisation Greenpeace ist es, diese Giftstoffe aus den Produktionshallen zu verbannen. Zwar besteht für die Verbraucher in Deutschland durch das Tragen dieser Kleidung keine Gesundheitsgefahr. Problematisch sind die Giftstoffe aber für die Umgebung der Fabriken auf der anderen Seite des Globus, zum Beispiel in Südostasien, erklärt Kirsten Brodde, die Leiterin der Detox-Kampagne bei Greenpeace:
"Dort findet massiver Chemikalieneinsatz statt. Und die Abwässer werden dann, belastet mit gefährlichen Chemikalien, oftmals ja ungeklärt in die Gewässer dort entlassen. Das heißt in der Tat: Hier geht es erstmal um Umweltschutz und dann in zweiter Linie um den Verbraucherschutz."
"Dort findet massiver Chemikalieneinsatz statt. Und die Abwässer werden dann, belastet mit gefährlichen Chemikalien, oftmals ja ungeklärt in die Gewässer dort entlassen. Das heißt in der Tat: Hier geht es erstmal um Umweltschutz und dann in zweiter Linie um den Verbraucherschutz."
Der Markt für ökologische Ware wächst
Der von Greenpeace heute vorgestellte Ratgeber für den Kleiderkauf listet 150 Geschäfte in Deutschland auf, die ohne Giftstoffe produzierte Waren anbieten. Daneben haben die Umweltschützer auch die gängigen Öko-Siegel untersucht. Am besten schneiden laut Greenpeace die Siegel des Internationalen Verbands der Naturtextilwirtschaft, der Global Organic Textile Standard (GOTS) und "Made in Green" von Oeko-Tex ab. Gefolgt von Platz 2:
"'Bluesign' beispielsweise oder auch 'Cradle to Cradle', was eher ein Designkonzept ist. Was sich mittlerweile aber auch findet bei C&A auf T-Shirts, aber auch bei Manufactum im höherpreisigen Bereich."
"'Bluesign' beispielsweise oder auch 'Cradle to Cradle', was eher ein Designkonzept ist. Was sich mittlerweile aber auch findet bei C&A auf T-Shirts, aber auch bei Manufactum im höherpreisigen Bereich."
Nicht teurer als Markenware
Langsam, sehr langsam wächst der Markt für ökologisch und unter Beachtung sozialer Standards hergestellte Kleidung. Bislang liegt der Marktanteil dieser Produkte bei wenigen Prozent am Gesamtmarkt. Aber längst seien nachhaltig produzierte Hemden, Hosen, T-Shirts oder Pullover nicht mehr besonders teuer, so Kirsten Brodde:
"Diese Ware ist in der Regel nicht teurer als Markenware. Sie ist keine Schnäppchenware. Und es gibt ja inzwischen sogar schon Öko zu Einstiegspreislagen, denn auch die Discounter fangen ja an, zumindest einen Teil ihrer Ware, zumindest gelegentlich mit Ökosiegeln, die wir für glaubhaft halten, auszuzeichnen."
"Diese Ware ist in der Regel nicht teurer als Markenware. Sie ist keine Schnäppchenware. Und es gibt ja inzwischen sogar schon Öko zu Einstiegspreislagen, denn auch die Discounter fangen ja an, zumindest einen Teil ihrer Ware, zumindest gelegentlich mit Ökosiegeln, die wir für glaubhaft halten, auszuzeichnen."
Kleidungshersteller teilweise Greenwasher
Schon vor Jahren hat Greenpeace seine Kampagne für eine möglichst giftfreie Kleidungsindustrie gestartet. Weltweit 80 Unternehmen haben sich mittlerweile dazu verpflichtet, auf besonders kritische Giftstoffe zu verzichten. Darunter Adidas, Puma, H&M und Zara. Zumindest teilweise haben diese Firmen ihre Kleiderfabriken verpflichtet, gesundheitsgefährdende Stoffe durch umweltverträglichere zu ersetzen.
"Und dann gibt es natürlich welche, wo wir jedes Jahr wieder feststellen: Aus unserer Sicht sind sie Greenwasher. Dazu gehört zum Beispiel die US-Marke Nike. Und dann gibt es natürlich die, die im Dunkeln bleiben. Wo man einfach sagen muss, dass die keine Commitments abgegeben, in keiner Art und Weise. Und da fragt man sich, wie die wohl produzieren."
"Und dann gibt es natürlich welche, wo wir jedes Jahr wieder feststellen: Aus unserer Sicht sind sie Greenwasher. Dazu gehört zum Beispiel die US-Marke Nike. Und dann gibt es natürlich die, die im Dunkeln bleiben. Wo man einfach sagen muss, dass die keine Commitments abgegeben, in keiner Art und Weise. Und da fragt man sich, wie die wohl produzieren."
Wirklich ökologisch ist, Kleidung lange zu tragen
Immer wieder im Fokus stehen deshalb zum Beispiel Amazon oder Zalando, erklärt Kirsten Brodde von Greenpeace. Unterm Strich würde ohnehin viel zu viel Kleidung produziert, die dann in übervollen deutschen Kleiderschränken lande und kaum getragen werde.
"Es ist sozusagen wirklich radikal, erstmal die eigene Kleiderschranktür aufzumachen und zu gucken, was da ist. Und das sozusagen aufzupimpen, zu reparieren, verschiedenste Dinge zu machen. Wahrlich ökologisch ist es wirklich, Kleidung lange zu tragen."
Uns selbst wenn irgendwann eine neue Hose her muss, könnten die Verbraucher zunächst einmal auf Kleidertauschbörsen oder Second-Hand-Läden danach suchen.
"Es ist sozusagen wirklich radikal, erstmal die eigene Kleiderschranktür aufzumachen und zu gucken, was da ist. Und das sozusagen aufzupimpen, zu reparieren, verschiedenste Dinge zu machen. Wahrlich ökologisch ist es wirklich, Kleidung lange zu tragen."
Uns selbst wenn irgendwann eine neue Hose her muss, könnten die Verbraucher zunächst einmal auf Kleidertauschbörsen oder Second-Hand-Läden danach suchen.