Die Experten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, kurz DIW, haben – und das sollte man vorweg betonen – anhand verschiedener Szenarien die Entwicklung der künftigen Preise an der Deutschen Strombörse berechnet. Es geht in der Studie somit um eine Prognose der Großhandelspreise für Strom in Deutschland. Das ist nicht gleichzusetzen mit den endgültigen Verbraucherpreisen, obwohl der Großhandelspreis hier natürlich eine Rolle nicht unwichtig ist. Aber – so das DIW – bei den Verbraucherpreisen spielen auch Netzentgelte, Umlagen und Steuern eine große Rolle.
Die Studie fasst die Jahre 2020 bis 2030 ins Auge. Grundlage ist eine Stromerzeugung ohne Atomkraft – und die verschiedenen Szenarien der Wirtschaftsforscher berücksichtigen ebenso, inwieweit sich der Stromverbrauch in Deutschland entwickeln wird, auch wie sich der Europäische Emissionshandel entwickeln wird. Die Hauptaussage der Studie ist aber eindeutig: Der Atomausstieg müsse nicht notwendigerweise zu einem großen Anstieg der Strombörsenpreise führen. Claudia Kemfert ist Leiterin des Bereichs Energie beim DIW.
"Es sind keine Strompreisexplosionen zu erwarten. Denn auch ohne Energiewende würde der Strompreis an der Börse steigen. Das liegt daran, dass wir einen Umbau des Kraftwerkparks haben. Dennoch sehen wir durch den Atomausstieg leichte Steigerungen bei den Großhandelspreisen, die aber sehr marginal sind: 0,2 bis 0,6 Cent pro Kilowattstunde. Insofern ist hier die Sorge, dass es zu Preisexplosionen kommt, nicht gegeben. Zumindest nicht mit der Begründung einer Energiewende."
Im Jahr 2020 würde laut Studie der Großhandelsstrom 5,1 Cent kosten – trotz Atomausstiegs. Allerdings müsse sich bis dahin auch der Stromverbrauch hierzulande stabilisieren. Das heißt konkret: Dass in Deutschland weiterhin Energie eingespart werden müsse, so Claudia Kemfert, die in diesem Zusammenhang auch auf die Europäische Energieeffizienzrichtlinie verweist.
"Artikel 6 der Europäischen Effizienzrichtlinie sieht vor, dass jährlich Energie in Höhe von 1,5 Prozent des Energieabsatzes eingespart werden soll. Das ist sehr wichtig! Es geht hier auch um eine Beschränkung des absoluten Energieverbrauchs. Diese Potenziale werden massiv unterschätzt, obwohl dies alles eine Wirkung auf die Strompreise hat, sie können dadurch minimiert werden."
Auch ein funktionierender oder besser ausgebauter Emissionsrechtehandel könnte dafür sorgen, dass die Strombörsenpreise trotz Atomausstiegs im Rahmen bleiben. Beim Emissionshandel geht es ja darum, dass die Industrie Verschmutzungsrechte pro Treibhausgas-Ausstoss erwirbt. Hier müsse die absolute Menge reduziert werden – das würde die Unternehmen veranlassen, effizienter und sauberer mit Energie umzugehen. DIW-Expertin Claudia Kemfert:
"Das wäre eine Aufgabe an die deutsche und auch europäische Politik: Der Handel muss verbessert werden. Unsere Modellrechnungen zeigen, dass durch diese zu niedrigen CO2-Preise fast ausschließlich in Kohlekraftwerke investiert wird. Leider nicht in Gaskraftwerke, die aber besser für eine Kombination mit erneuerbaren Energien geeignet sind. Weil sie flexibler hoch- und runtergefahren werden können. Weil die Gaskraftwerke auch die Brückentechnologie sind, die wir zum Gelingen der Energiewende brauchen."
Aber – wie schon zu Beginn von mir angedeutet – diese Studie berücksichtigt nicht die Entwicklung der Entgelte, der Steuern und Umlagen auf den Strompreis. Und diese Faktoren machen rund zwei Drittel des letztendlichen Verbraucherpreises aus. Dazu passt denn auch eine aktuelle Meldung, wonach der Energieversorger Vattenfall davon ausgeht, dass diese Faktoren den Strom künftig deutlich verteuern würden – um rund 30 Prozent bis 2020. Auch Vattenfall geht davon aus, dass die reine Erzeugung von Strom nicht wesentlich teurer werden würde, sondern eben diese externen Faktoren.
Der Auftraggeber der DIW-Studie, die Umweltorganisation Greenpeace, sieht in den Ergebnissen der Studie dennoch eine Aufforderung an die Politik, bei der Einsparung von Strom nicht nachzulassen. Die Energieeffizienz also in allen Bereichen zu verbessern.
Die Studie fasst die Jahre 2020 bis 2030 ins Auge. Grundlage ist eine Stromerzeugung ohne Atomkraft – und die verschiedenen Szenarien der Wirtschaftsforscher berücksichtigen ebenso, inwieweit sich der Stromverbrauch in Deutschland entwickeln wird, auch wie sich der Europäische Emissionshandel entwickeln wird. Die Hauptaussage der Studie ist aber eindeutig: Der Atomausstieg müsse nicht notwendigerweise zu einem großen Anstieg der Strombörsenpreise führen. Claudia Kemfert ist Leiterin des Bereichs Energie beim DIW.
"Es sind keine Strompreisexplosionen zu erwarten. Denn auch ohne Energiewende würde der Strompreis an der Börse steigen. Das liegt daran, dass wir einen Umbau des Kraftwerkparks haben. Dennoch sehen wir durch den Atomausstieg leichte Steigerungen bei den Großhandelspreisen, die aber sehr marginal sind: 0,2 bis 0,6 Cent pro Kilowattstunde. Insofern ist hier die Sorge, dass es zu Preisexplosionen kommt, nicht gegeben. Zumindest nicht mit der Begründung einer Energiewende."
Im Jahr 2020 würde laut Studie der Großhandelsstrom 5,1 Cent kosten – trotz Atomausstiegs. Allerdings müsse sich bis dahin auch der Stromverbrauch hierzulande stabilisieren. Das heißt konkret: Dass in Deutschland weiterhin Energie eingespart werden müsse, so Claudia Kemfert, die in diesem Zusammenhang auch auf die Europäische Energieeffizienzrichtlinie verweist.
"Artikel 6 der Europäischen Effizienzrichtlinie sieht vor, dass jährlich Energie in Höhe von 1,5 Prozent des Energieabsatzes eingespart werden soll. Das ist sehr wichtig! Es geht hier auch um eine Beschränkung des absoluten Energieverbrauchs. Diese Potenziale werden massiv unterschätzt, obwohl dies alles eine Wirkung auf die Strompreise hat, sie können dadurch minimiert werden."
Auch ein funktionierender oder besser ausgebauter Emissionsrechtehandel könnte dafür sorgen, dass die Strombörsenpreise trotz Atomausstiegs im Rahmen bleiben. Beim Emissionshandel geht es ja darum, dass die Industrie Verschmutzungsrechte pro Treibhausgas-Ausstoss erwirbt. Hier müsse die absolute Menge reduziert werden – das würde die Unternehmen veranlassen, effizienter und sauberer mit Energie umzugehen. DIW-Expertin Claudia Kemfert:
"Das wäre eine Aufgabe an die deutsche und auch europäische Politik: Der Handel muss verbessert werden. Unsere Modellrechnungen zeigen, dass durch diese zu niedrigen CO2-Preise fast ausschließlich in Kohlekraftwerke investiert wird. Leider nicht in Gaskraftwerke, die aber besser für eine Kombination mit erneuerbaren Energien geeignet sind. Weil sie flexibler hoch- und runtergefahren werden können. Weil die Gaskraftwerke auch die Brückentechnologie sind, die wir zum Gelingen der Energiewende brauchen."
Aber – wie schon zu Beginn von mir angedeutet – diese Studie berücksichtigt nicht die Entwicklung der Entgelte, der Steuern und Umlagen auf den Strompreis. Und diese Faktoren machen rund zwei Drittel des letztendlichen Verbraucherpreises aus. Dazu passt denn auch eine aktuelle Meldung, wonach der Energieversorger Vattenfall davon ausgeht, dass diese Faktoren den Strom künftig deutlich verteuern würden – um rund 30 Prozent bis 2020. Auch Vattenfall geht davon aus, dass die reine Erzeugung von Strom nicht wesentlich teurer werden würde, sondern eben diese externen Faktoren.
Der Auftraggeber der DIW-Studie, die Umweltorganisation Greenpeace, sieht in den Ergebnissen der Studie dennoch eine Aufforderung an die Politik, bei der Einsparung von Strom nicht nachzulassen. Die Energieeffizienz also in allen Bereichen zu verbessern.