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Greifswalder Genforscher erhalten Förderung

Das Bundesforschungsministerium hat ein Sonderprogramm für herausragende Forschungsprojekte in den neuen Bundesländern aufgelegt. Zwölf Projekte haben sich beworben und die Wahl ist auf sechs gefallen. Mit dabei auch die funktionelle Genomforschung an der Greifswalder Universität. Mit dem Geld hoffen die Wissenschaftler ein erfolgreiches Projekt aus der Mikrobiologie für die Medizin zu nutzen.

Von Nikolaus Möbius |
    Die Greifswalder Wissenschaftler sind begeistert. Ihre jahrelange Forschung auf dem Gebiet der Genproteine ist damit nicht nur bundesweit anerkannt worden, sondern wird von höchster Ebene unterstützt.

    Der Pharmakologe und Dekan der medizinischen Fakultät Hayo Kroemer:

    Wie haben uns selbstverständlich außerordentlich gefreut über diesen Erfolg. Die ersten exakten Zahlen, die wir bekommen haben, gehen aus einer Pressemitteilung vom BMBF hervor. Darin ist avisiert, dass die sechs Gruppen, die jetzt ausgewählt wurden, über den Förderzeitraum von sechs Jahren mit insgesamt bis zu 50 Millionen Euro gefördert werden können.

    Seit fast 20 Jahren beschäftigen sich die Greifswalder Wissenschaftler mit der funktionellen Genomforschung. Hier wird zum Beispiel untersucht, wie die einzelnen Proteine in der Zelle funktionieren - und vor allem wo sie liegen. Die Lage innerhalb der Zelle ist ganz entscheidend für die Wirkungsweise.

    Was bislang nur am Bakterium erforscht wurde, soll nun auf den menschlichen Organismus übertragen werden. Hayo Kroemer:

    Es gibt dazu hier in Greifswald sehr gute Voraussetzungen, insbesondere, um solche Krankheiten zu adressieren, die in der Bevölkerung sehr häufig vorkommen.

    Wann die ersten Erfolge für die Humanmedizin zu erwarten sind - darauf wollen sich die Wissenschaftler nicht festlegen. Wichtig ist, dass sich Greifswald an dem weltweit wichtigen Forschungsgebiet der Life-Sciences beteiligt.