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Grenzland Griechenland
Geschichten vom Zusammenleben

Türkei, Albanien, Bulgarien, Mazedonien: Griechenland ist reich an Nachbarn. Die Nachbarschaftsverhältnisse sind historisch aufgeladen. Aber die Nachbarn, das sind auch die Menschen, die gleich nebenan wohnen.

Von Panajotis Gavrilis |
    Griechenland wird auf einer Europa-Karte von der Seite angestrahlt.
    Panajotis Gavrilis erzählt Geschichten vom Zusammenleben aus dem Grenzland Griechenland. (dpa / Caroline Seidel)
    Da ist die fast 400-jährige osmanische Herrschaft und die nicht immer leichte Beziehung zur Türkei heute. Da ist die Kriegserfahrung zwischen Griechenland und Albanien - dennoch sind Albaner und Albanerinnen heute die größte ethnische Minderheit in Griechenland. Da sind die Erinnerungen an den Eisernen Vorhang, der Griechenland von Bulgarien trennte. Und nicht zu vergessen Mazedonien, das nach griechischer Lesart so nicht heißen darf.
    Das Evros-Delta - der Evros trennt Griechenland und die Türkei
    Am anderen Ufer die Türkei
    Der Fluss Evros trennt Griechenland und die Türkei. Im Nordosten Griechenlands gehört der Fluss zur Hälfte zum Dorf Marasia. Die Polizei patrouilliert am Ufer, um Menschen von der Flucht abzuhalten. Doch über den Fluss kommen ohnehin nur noch wenige.
    In der Minderheiten-Grundschule finden für die Kinder der muslimischen Minderheit Griechisch-Kurse statt
    Thrakiens türkische Minderheit
    Thrakien gilt als strukturschwache Region. Hier leben etwa 100.000 Muslime. Der griechische Staat zeigte an ihnen lange Zeit kein Interesse. In vielen Minderheiten-Grundschulen wird bis heute nur Türkisch gesprochen. Nicht so im Dorf Arriaa.
    Viele Griechen kommen nach Ivajlowgrad, gehen essen und amüsieren sich
    Zum Auftanken nach Bulgarien
    Essen, trinken, tanzen - fast alles zum halben Preis. Viele Griechen zieht es über die Grenze ins bulgarische Ivajlowgrad, um den Krisenalltag zu vergessen, einzukaufen und ein bisschen Spaß zu haben. Denn hier sind die Griechen die Reichen.
    Ein Schild erinnert noch an die Zeit, als in Idomeni Tausende Flüchtlinge lebten
    Idomeni ohne Flüchlingscamp
    Die Griechen wollen Mazedonien nicht Mazedonien nennen. Seit 1991 streiten die beiden Länder um den Namen. An der griechisch-mazedonischen Grenze liegt auch Idomeni. Das Flüchtlingscamp ist weg und der Ort wieder ein trostloses Dorf.
    An der griechisch-albanischen Grenze
    Griechische Ziegen, albanische Hirten
    Nach dem Ende des Kommunismus in Albanien kamen in den 1990er-Jahren Hunderttausende nach Griechenland. Bis heute arbeiten viele Albaner lieber für wenig Geld als Maurer, Maler oder Hirten, als in der Heimat arbeitslos zu sein.