Finanzexperten der Athener Regierung und der drei wichtigsten nationalen Kreditgeber verhandeln während des gesamten Pfingstwochenendes in Brüssel, über Möglichkeiten das Land im Euro zu halten. Zu der sogenannten Brüsselgruppe gehören Experten des griechischen Finanzministeriums und Vertreter des Internationalen Währungsfonds, der Europäischen Zentralbank und der EU-Kommission. Die Zeit drängt, denn bereits am kommenden Freitag muss die Athener Regierung die Renten und die Löhne der Staatsangestellten bezahlen und eine Woche später Schulden in Höhe von über drei Millionen Euro beim Internationalen Währungsfonds in Washington tilgen.
Kein Geld ohne Reformen
Ohne die Auszahlung eines Kredits aus dem laufenden Griechenland Hilfsprogramm ist das nach Einschätzung der EU-Kommission für Griechenland nicht zu schaffen. Doch dieses Geld kann nur ausgezahlt werden, wenn es Reformen gibt und sich Griechenlands Premier Zipras gegen den Widerstand des linken Flügels der Syriza-Partei durchsetzt und die Erhöhung der Mehrwertsteuer und erste Schritte einer Rentenreform durchsetzt.
Sollte sich Athen nicht mit den Geldgebern einigen können, dann werde dies unmittelbar tief greifende negative Folgen für die griechische Bevölkerung haben, warnt US-Finanzminister Jack Lew die griechische Regierung. Nach Einschätzung des US-Notenbankchefs, Alan Greenberg, ist ein Herausfallen Griechenlands aus dem Euro nur noch eine Frage der Zeit. In der kommenden Woche wollen sowohl die Europäische Zentralbank in Frankfurt wie auch die Finanzstaatssekretäre der 19 Euro-Finanzminister über die Situation Griechenlands beraten.