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Griechenland-Krise
Gläubiger sehen Basis für neue Gespräche

Reichen die Reformvorschläge Griechenlands für neue Verhandlungen aus? Die Geldgeber bewerten die Liste Athens offenbar positiv. Berichten zufolge sehen die Gläubiger die griechischen Pläne als eine Basis für Gespräche über ein neues Hilfsprogramm.

    Die griechische Flagge ist hier auf der Akropolis zu sehen, darunter stehen Menschen
    Die griechische Flagge ist hier auf der Akropolis zu sehen, darunter stehen Menschen (AFP / Andreas Solaro)
    Vertreter von EU-Kommission und IWF betrachten EU-Kreisen zufolge die griechischen Reformvorschläge als Grundlage für Verhandlungen über ein neues Rettungspaket unter bestimmten Bedingungen. Das berichten übereinstimmend mehrere Nachrichtenagenturen. Die Gläubiger-Institutionen schickten ihre gemeinsame Einschätzung in der Nacht an Eurogruppenchef Jereon Dijsselbloem. Offiziell ist der Inhalt noch nicht bekannt.
    In Brüssel beraten die Finanzstaatssekretäre der 19 Euro-Länder über die griechischen Vorschläge. Am Nachmittag wollen dann die Finanzminister entscheiden, ob es Verhandlungen über ein neues Hilfspaket geben wird.
    Schäuble übt Zurückhaltung
    Das Ergebnis der Beratungen der Euro-Finanzminister über die griechischen Vorschläge zur Lösung der Schuldenkrise ist nach Angaben des Bundesfinanzministeriums noch völlig offen. Minister Wolfgang Schäuble werde mit seinen Kollegen aus der Euro-Zone am Samstagnachmittag über die Bewertung der Gläubiger-Institutionen beraten, sagte Ministeriumssprecher Frank Paul Weber. Das Bundesfinanzministerium zeigte sich damit deutlich reservierter als Frankreichs Präsident Francois Hollande, der die Vorschläge bereits am Freitag als seriös gelobt hatte.
    Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte gestern vom Parlament in Athen ein Mandat für solche Gespräche erhalten. Die Abgeordneten stimmten seinen Reformvorschlägen mit großer Mehrheit zu. Er habe "ein starkes Mandat für Verhandlungen bis zu einer wirtschaftlich praktikablen und sozial fairen Vereinbarung", erklärte Tsipras.
    (fwa/pg)