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Griechenland
"Troika trägt Mitverantwortung"

Der Wirtschaftsexperte Alexander Kritikos hat die Troika mitverantwortlich für das Scheitern des Reformprozesses in Griechenland gemacht. Das erläuterte er im Interview mit dem Deutschlandfunk. Die Troika habe einzig und allein überwacht. Sie hätte aber auch Beratungsarbeit leisten sollen.

Alexander Kritikos im Gespräch mit Wolfgang Koczian | 15.02.2015
    Demonstranten protestieren vor dem Regierungsgebäude in Athen gegen die Sparauflagen der Troika
    Demonstranten protestieren vor dem Regierungsgebäude in Athen gegen die Sparauflagen der Troika (picture alliance / dpa / Yannis Kolesidis)
    Alexander Kritikos ist seit 2011 als Forschungsdirektor der Querschnittsgruppe "Entrepreneurship" am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) tätig. Im Deutschlandfunk erhob er Vorwürfe in Richtung Troika – also jene Vertreter von Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds, die in den vergangenen fünf Jahren die Reformbemühungen in Griechenland überwacht haben, damit die Hilfsgelder für das hoch verschuldete Land fließen konnten. Bekannterweise hatte die neue Regierung unter Ministerpräsident Alexis Tsipras die Troika jüngst vor die Tür gesetzt – zumindest vorerst.
    Neben der Überwachung habe die Troika keinerlei Form der Unterstützung und Beratung geliefert, sagte Kritikos. Damit hätte man der Regierung in Athen klar machen können, warum welche Reformen nötig und sinnvoll seien. Kritikos sprach von einem grundlegenden Konstruktionsfehler. Damit trage die Troika eine gewisse Mitverantwortung dafür, dass der Reformprozess nach fünf Jahren gescheitert sei.
    Das gesamte Interview können Sie mindestens fünf Monate im Audio-Bereich nachhören.