Große Player wie "Krauteporter" und "correctiv" wurden genauso ausgezeichnet, wie kleine, unter bescheidenen Produktionsbedingungen entstandene Projekte. Unter anderem "Krieg und Freitag" und "Mensch Mutta" in dem eine Journalistin mit ihrer Mutter über deren Leben in Ostdeutschland spricht.
"Mensch Mutta", so Ramona Westhof, setzte ein Zeichen, dass auch Projekte eine Chance auf eine Prämierung haben, in deren Rücken kein großes Verlagshaus steht.
Inhalte neu, Gestaltung einfach
Mit "Wem gehört Hamburg" gewann ein Format, das den Hamburger Wohnungsmarkt beleuchtet. Auslöser sei die Tatsache gewesen, dass selbst der Hamburger Bausenator nicht sagen konnte, wer die großen Player auf dem Wohnungssektor in der Hansestadt sind, so die Macher bei der Preisverleihung. Über 1.000 Bürgerinnen und Bürger stellten "Wem gehört Hamburg" ihre Wohnungsdaten zur Verfügung.
Technisch wurde das Rad nicht neu erfunden. Die meisten beim Grimme Online Award ausgezeichneten Projekte sind eher einfach gestaltet, aber dafür, so Westhof, inhaltlich neu. Leider spiegelte sich dies aber nicht in den Auszeichnungen wider.
Die Online-Auftritte eines ALS-kranken Mannes, der nur noch über einen Sprachcomputer kommunizieren kann oder die einer blinden Mutter bekamen keinen Preis, da sie in den Augen der Jury noch nicht ganz ausgereift sind.
Hilfe im Angebotsdschungel
Der Grimme Online Award ist zwar schon 19 Jahre alt, aber nach wie vor wichtig, da sich die jüngere Generation inzwischen fast ausschließlich online informiert. Um zu wissen, was gut und was weniger empfehlenswert ist, braucht es Medienkompetenz und auch Preise wie Grimme Online, so Ramona Westhof.