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Größe des Universums
Fast 100 Milliarden Lichtjahre Durchmesser?

Das Licht der fernsten Galaxien, die die Astronomen bisher in ihren Teleskopen beobachten, hat sich vor etwas mehr als 13 Milliarden Jahren auf den Weg gemacht.

Von Dirk Lorenzen |
    Je weiter Galaxien von uns entfernt sind, desto schneller bewegen sie sich fort – besagt das Hubble-Lemaitre-Gesetz
    Je weiter Galaxien von uns entfernt sind, desto schneller bewegen sie sich fort – besagt das Hubble-Lemaitre-Gesetz (NASA / ESA)
    Da der Kosmos in alle Richtungen gleich aussieht, könnte man eine simple Rechnung anstellen: In jeder Richtung ist der "Rand" mehr als 13 Milliarden Lichtjahre entfernt, somit beträgt der Durchmesser des Kosmos rund 26 Milliarden Lichtjahre. Doch dieser Wert ist sicher zu klein.
    Kosmos dehnt sich aus
    Denn während das Licht der fernen Galaxien durch den Kosmos gelaufen ist, hat dieser sich weiter ausgedehnt. Der Abstand dieser Objekte heute muss deutlich größer sein. Kosmologen versuchen mit mathematischen Modellen die tatsächlichen Ausmaße des Universums zu erfassen. Dabei müssen sie einige Annahmen zur Geschwindigkeit der Ausdehnung, der Zusammensetzung der Materie, der Raumkrümmung und so weiter machen. Derzeit kommen viele Abschätzungen auf einen Durchmesser des Kosmos von neunzig bis hundert Milliarden Lichtjahren.
    Wir sehen nur einen kleinen Teil des Alls
    Solche Rechnungen sind eher Spielerei: Denn wir können immer nur den Teil des Universums erfassen, aus dem wir Lichtstrahlen empfangen – und eben nicht etwas in vierzig Milliarden Lichtjahren Entfernung. Licht von dort hat uns im Laufe der Geschichte noch gar nicht erreichen können.
    Da die Lichtgeschwindigkeit endlich ist, ist es unmöglich, den gesamten riesigen Kosmos mit einem Blick zu erfassen. Da ergeht es uns Menschen wie einer Ameise vor einer riesigen Steilwand – man sieht immer nur den einen kleinen Teil, aber niemals die ganze Struktur.
    Gewünscht von Christian Epping