Entdeckt wurde die Explosion zuerst im Jahr 2020 von der "Zwicky Transient Facility", einem Spezialteleskop an der Sternwarte Mount Palomar in den USA. Damit suchen Astronomen automatisch nach vorübergehenden Ereignissen am Himmel, wie etwa Sternexplosionen. "Wir sind also durch Zufall darauf gestoßen", sagte Wiseman. Das Ereignis fiel dem automatischen Teleskop auf und es schlug Alarm.
Explosion in weit entfernter Galaxie
Zunächst dachten die Forscher, es handele sich um eine Supernova oder einen Stern, der in ein Schwarzes Loch stürzt. Weitere Beobachtungen zeigten, dass die Explosion in einer weit entfernten Galaxie stattgefunden hatte. Das Licht hatte von dort acht Milliarden Jahre zur Erde gebraucht – die Explosion hatte also vor acht Milliarden Jahren, etwa sechs Milliarden Jahre nach dem Urknall, stattgefunden.
Die große Entfernung bedeutet auch, dass die Explosion ungewöhnlich energiereich war – und sie dauerte ungewöhnlich lange an. "Normalerweise dauern solche Explosionen ein paar Monate an, dann schwächt sich die Strahlung wieder ab", sagte Wiseman. "Dass etwas länger als zwei Jahre derart hell leuchtet, ist sehr ungewöhnlich.
Um der Ursache der Explosion auf die Spur zu kommen, haben Wiseman und seine Kollegen das Himmelsobjekt drei Jahre lang mit einer Vielzahl von Instrumenten beobachtet. Mit den so gewonnenen Daten kristallisierte sich schließlich ein Szenario als wahrscheinlichste Erklärung für die Explosion heraus: Vermutlich ist eine große Wolke aus molekularem Wasserstoff in ein Schwarzes Loch mit etwa der milliardenfachen Masse unserer Sonne gefallen. Dabei wurde die Wolke nicht auf einen Schlag verschlungen, sondern in Teilen – was jeweils Stoßwellen im Rest der Wolke auslöste und so zu der starken Strahlung führte.