Bei der Konzeption dieser Anlage in den achtziger Jahren hatten die Astronomen geplant, regelmäßig das Licht der vier Teleskope zu kombinieren. So hat man die Lichtstärke eines Großteleskops mit sechzehn Metern Durchmesser.
Doch schon beim Bau erkannten die Forscher, dass es zumeist völlig ausreicht, ein bestimmtes Objekt mit nur einem der Acht-Meter-Instrumente zu beobachten.
Die Astronomen führen daher meist mit den Teilteleskopen vier unterschiedliche Projekte gleichzeitig durch, was die Sternwarte auf dem Paranal zu einer besonders flexiblen und produktiven Einrichtung macht.
Jetzt aber gibt es auf Paranal tatsächlich ein Instrument, das das Licht aller vier Teleskope nutzt. ESPRESSO ist ein hoch genauer Spektrograf, der das Licht der Himmelsobjekte in seine Wellenlängen auffächert.
Die Astronomen wollen damit vor allem nach erdähnlichen Planeten bei fremden Sternen suchen und Galaxien aus der Anfangszeit des Kosmos erforschen. Um möglichst viel Licht dieser schwachen Objekte ins Instrument zu bekommen, nutzt das ESPRESSO-Team manchmal alle vier Teleskope gleichzeitig.
Dann steht auf dem Paranal in der Tat ein 16-Meter-Teleskop – zumeist aber ist es eine 4x8-Sternwarte.