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Johannes Ludwigs "Vagabond Souls"
Groove-Jazz mit Kante

Anspruchsvoller zeitgenössischer Jazz mit Ohrwurmmelodien - gibt es sowas? Der Kölner Saxofonist Johannes Ludwig beweist mit seinem aktuellen Projekt, wie gut das zusammenpasst. Aufgenommen wurde es im Deutschlandfunk Kammermusiksaal.

Am Mikrofon: Anja Buchmann |
Ein Mann in T-Shirt  mit Brille und , orangenem Käppi steht in einem Heizungskeller und schaut so seitlich in einen Spiegel, dass sein Gesicht den Betrachter aus dem Spiegel anblickt.
Johannes Ludwig kann auf Knopfdruck kreativ sein: Mit dem Schreiben der Musik zu "Vagabond Souls" begann er zwei Wochen vor der Aufnahme. (Lea Braeuer)
Musik zu schreiben, die Spaß macht, ohne platt zu sein - das war das Ziel des Saxofonisten Johannes Ludwig, als er sein Projekt "Vagabond Souls" plante. Im September 2021 entstand die Debüt-Platte im Deutschlandfunk Kammermusiksaal. Das rein instrumentale Sextett funktioniert wie eine Rock- oder Pop-Band, die sich in Improvisationen austoben darf. Eckpfeiler des Sounds: eine Frontline aus zwei versierten Jazzbläsern und ein groove-orientiertes Bass/Schlagzeug-Team.

Mit der Kraft der zwei Gitarren

Dazu kommen gleich zwei Gitarren, die sich mit ihren Riffs eng verzahnen und im Solo auch mal den Verzerrer weit aufdrehen dürfen. Die Mitglieder von "Vagabond Souls" sind großenteils Musikerinnen und Musiker aus der Kölner Szene, die Ludwig aus verschiedenen weiteren Projekten kennt, von Virtual Leak über The Human Element bis zum Subway Jazz Orchestra: Die Trompeterin Heidi Bayer, die Gitarristen Philipp Brämswig und Gero Schipmann, die Bassistin Lisa Wulff und der Schlagzeuger Alex Parzhuber bilden zusammen mit dem Saxofonisten eine druckvolle Formation ohne stilistische Scheuklappen.
In der Sendung spricht Johannes Ludwig über seine Vorliebe für Gitarre, seine Suche nach einem fetten Sound und über Synchronizität beim Improvisieren.