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Großbritannien
Theresa May ist neue Premierministerin

Queen Elizabeth II. hat Theresa May zur neuen Regierungschefin des Vereinigten Königsreichs ernannt. Vorher hatte ihr Vorgänger David Cameron bei der Queen seinen Rücktritt eingereicht. In einer ersten Rede kündigte May an, für ihr Land nach dem Austritt aus der EU eine neue starke Rolle zu finden.

    Theresa May knickst vor Queen Elizabeth II.
    Die Queen ernennt Theresa May zur britischen Premierministerin. (picture alliance / dpa / PRESS ASSOCATION / Dominic Lipinski)
    Der Tag war genau durchgeplant. Am Mittag stellte sich David Cameron ein letztes Mal im britischen Unterhaus den Fragen der Abgeordneten. Mit launigen Worten verabschiedete er sich vom britischen Parlament. "Ich war einmal die Zukunft", sagte er unter Beifall der Abgeordneten, wie unser Korrespondent Friedbert Meurer berichtet.
    Am Nachmittag trat Cameron zusammen mit seiner Frau und seinen drei Kindern vor seine Wohnung in Downing Street No. 10. Cameron sagte, es sei "die größte Ehre" seines Lebens gewesen, dort zu arbeiten. "Mein einziger Wunsch ist anhaltender Erfolg für dieses großartige Land, das ich so sehr liebe", sagte Cameron.
    Nach seiner Ansprach in der Downing Street fuhr die Familie zur Residenz der Queen, dem Buckingham Palace. Dort traf Cameron am frühen Abend die Queen und reichte seinen Rücktritt offiziell ein, wie das Königshaus mitteilte. Anschließend ernannte Elizabeth Theresa May zur neuen Premierministerin.
    May will neue Rolle für ihr Land finden
    In einer ersten Ansprache stimmte May die Bürger auf große Veränderungen ein. Man werde aber die Herausforderungen meistern, sagte sie bei der Ankunft in der Downing Street. May fügte hinzu, sie werde das Land im Geiste David Camerons führen und alles tun, damit die Menschen im Vereinigten Königreich wieder mehr Kontrolle über ihr Leben bekämen. Ihre Regierung werde sich von den Bedürfnissen des durchschnittlichen Briten leiten lassen, nicht von den wenigen Privilegierten. May sagte, nach dem Ausscheiden des Vereinigten Königsreichs aus der Europäischen Union werde sie eine neue positive Rolle für das Land finden.
    Nach dem Brexit-Referendum vom 23. Juni hatte Cameron seinen Rücktritt angekündigt. Eigentlich wollte er erst im September gehen, aber da sich seine konservative Tory-Partei schon am Montag auf eine Kandidatin für die Nachfolge geeinigt hatte, zog Cameron seinen Rücktritt vor. May hatte sich im Rennen um die Cameron-Nachfolge durchgesetzt. Ursprünglich hatte sie vier Konkurrenten um das Amt der Partei- und Regierungschefin. Nachdem ein Konkurrent abgewählt worden war, verzichteten die übrigen drei nach und nach auf eine Kandidatur. May war bisher Innenministerin unter Cameron.
    Dieser Text wird fortlaufend aktualisiert.
    (stfr/tzi)