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Fossile Brennstoffe
Großbritannien vergibt hunderte Lizenzen zur Förderung von Gas und Öl - CO2-Speicherung unter Nordsee geplant

Die britische Regierung hat hunderte Lizenzen zur Förderung von Gas und Öl in der Nordsee vergeben. Premierminister Sunak erklärte bei einem Besuch in Schottland, Russland unterbreche die Energieversorgung weltweit, deshalb müsse Großbritannien für Unabhängigkeit sorgen.

    Bohrinsel West Phoenix, Ölförderung, Nordsee.
    Eine Bohrinsel in der Nordsee (picture alliance/imageBROKER/Olaf Krüger)
    Die Ankündigung der Regierung löste Kritik von Umweltschutzorganisationen aus. Sie unterlaufe damit ihr Vorhaben, bis 2050 die Treibhausgasemissionen auf Null zu reduzieren, hieß es.
    Großbritannien plant zudem, CO2-Speicher unter der Nordsee vor der schottischen Küste zu bauen. Im Nordosten Schottlands und in der Region Humber sollen zwei Gebiete für die Abscheidung, Nutzung und Speicherung von Kohlendioxid eingerichtet werden. "Jetzt ist es wichtiger denn je, dass wir unsere Energiesicherheit stärken und diese Unabhängigkeit nutzen, um britische Haushalte und Unternehmen mit erschwinglicher, sauberer Energie zu versorgen", so Sunak in einer Erklärung. Die Regulierungsbehörde für die Öl- und Gasindustrie rechnet damit, dass die ersten Lizenzen im Herbst vergeben werden.
    Den Angaben zufolge will die britische Regierung mit den Maßnahmen auch arbeitsmarktpolitische Impulse setzen. So sollen mehr als 50.000 neue Arbeitsplätze in der Industrie entstehen.
    Auch in Deutschland wird über Methoden diskutiert, mit denen CO2 unterirdisch gelagert werden kann – über sogenannte CCS-Verfahren (Carbon dioxide capture and storage). Mehr Informationen dazu finden Sie hier.
    Diese Nachricht wurde am 31.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.