Die barocken Opern waren oft ein Haifischbecken solistischer Eitelkeiten: Meist konnten die Komponisten nur Duette, vielleicht einmal auch ein Terzett in ihren Werken unterbringen. Für mehr Stimmen war der Chor zuständig.
Dieses strenge Schema durchbrach Wolfgang Amadeus Mozart genial in "Le nozze di Figaro", wo bis zu acht Solisten gleichzeitig auf der Bühne stehen. Solchen Szenen fügte Gioacchino Rossini in seinen Opern oft noch einen Chor hinzu; dort geht es häufig turbulent komisch zu.
Sein Kollege Gaetano Donizetti verwendete diese Konstellation dagegen mit Vorliebe für dramatische Szenen, in denen es um Verrat und Wahnsinn geht.
Auch Hector Berlioz, Giacomo Meyerbeer, Richard Wagner oder Giuseppe Verdi begeisterten sich für groß besetzte Opernszenen mit einem Solistenensemble und mit Chor, bei denen alle Mitwirkenden brillieren konnten.