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Große Ensembleszenen in der Oper
Zwischen Komik und Drama

Solistische Bravour und gleichzeitig Einfügung in ein großes Ganzes: Das bieten Ensembleszenen in den Opern der Klassik und Romantik, in denen Einzelinterpreten wie Chöre gleichermaßen beteiligt sind. Sie gehören zu den Highlights der Opernliteratur.

Von Klaus Gehrke |
    Bunte Illustration mit sechs Sängerinnen und Sängern in historischen Kostümen, die Münder sind weit geöffnet, die Männer tragen Spitzbärte, im Hintergrund ein Vorhang.
    Karikatur des Sextetts aus Donizettis Oper "Lucia di Lammermoor" als Sammelbild von "Liebig's Extract of Meat Company" um 1895. (imago-images)
    Die barocken Opern waren oft ein Haifischbecken solistischer Eitelkeiten: Meist konnten die Komponisten nur Duette, vielleicht einmal auch ein Terzett in ihren Werken unterbringen. Für mehr Stimmen war der Chor zuständig.
    Dieses strenge Schema durchbrach Wolfgang Amadeus Mozart genial in "Le nozze di Figaro", wo bis zu acht Solisten gleichzeitig auf der Bühne stehen. Solchen Szenen fügte Gioacchino Rossini in seinen Opern oft noch einen Chor hinzu; dort geht es häufig turbulent komisch zu.
    Sein Kollege Gaetano Donizetti verwendete diese Konstellation dagegen mit Vorliebe für dramatische Szenen, in denen es um Verrat und Wahnsinn geht.
    Auch Hector Berlioz, Giacomo Meyerbeer, Richard Wagner oder Giuseppe Verdi begeisterten sich für groß besetzte Opernszenen mit einem Solistenensemble und mit Chor, bei denen alle Mitwirkenden brillieren konnten.