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ExxonMobil, BP, Shell & Co.
Große Ölkonzerne tragen laut Klimastudie Mitschuld an Waldbränden in Nordamerika

Die 88 größten Produzenten fossiler Brennstoffe und Zementhersteller weltweit tragen einer Studie zufolge Mitschuld an den Waldbränden in Nordamerika. Mit ihren klimaschädlichen Methan- und CO2-Emissionen seien die Unternehmen für 37 Prozent der in den vergangenen rund 40 Jahren vernichteten Flächen verantwortlich, heißt es.

    USA, Genesee: Die Flammen des Feuers in Kalifornien breiten sich aus.
    Forscher haben versucht, den Anteil der Produzenten fossiler Brennstoffe an den Waldbränden in den USA zu bestimmen. (AP / Robert Michael)
    0,5 Grad des weltweiten Anstiegs der Durchschnittstemperaturen gingen den Berechnungen zufolge auf ihr Konto. Eine der Studienautorin, Kristina Dahl von der Vereinigung "Union of Concerned Scientists" (UCS), sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Waldbrände im Westen der USA und im Südwesten Kanadas seien intensiver, hielten länger an und erstreckten sich über größere Flächen. Bislang seien die Kosten für Wiederaufforstung und -aufbau größtenteils von der Allgemeinheit getragen worden.
    Die Studie wurde in der Zeitschrift "Environmental Research Letters" veröffentlicht. Für ihre Analysen ermittelten die Klimaforscherinnen und -forscher die freigesetzten Treibhausgas-Emissionen von Konzernen wie ExxonMobil, Chevron, BP und Shell während des gesamten Kreislaufs der fossilen Brennstoffe - von ihrer Förderung über die Verarbeitung bis zu ihrem Verbrauch. Um ihren Anteil an der Lufttrockenheit festzustellen, kombinierten sie verschiedene Daten und Klimamodelle. Wärmere Luft nimmt mehr Wasser von Pflanzen und Böden auf, der Wasserdampfdruck sinkt - im Westen der USA sogar um elf Prozent. Dadurch trocknet die Vegetation schneller aus und wird anfälliger für Brände.
    Diese Nachricht wurde am 17.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.