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Großer Süden

Mit "Großer Süden" hat Érik Orsenna - Mitglied der Académie Française und ein berühmter Schriftsteller – wieder einmal ein sehr poetisches Sachbuch geschrieben, das seinesgleichen sucht. Diesmal entführt er uns in die Antarktis.

Von Dagmar Röhrlich |
    Für sein neuestes Buch heuerte Orsenna bei der berühmten Seglerin Isabelle Autissier an und segelte als Mitglied einer kleinen Crew sechs Wochen lang vor der Antarktis. Orsenna und Autissier beschreiben ihre Reise in einem Sachbuch, das man am liebsten nicht mehr aus der Hand legen möchte. Es verwebt Naturbeobachtung mit politischen Betrachtungen, die Naturgeschichte der Antarktis mit der Polarforschung, und auch das Abenteuer eines Segeltörns in den rauen Südozean kommt nicht zu kurz.

    Orsenna erzählt von der Sprache des Eises und von großartigen Landschaften, von seiner ersten Begegnung mit den Eisbergen. Er berichtet von den Tieren der Antarktis, ihren Überlebensstrategien, von den Heldentaten der frühen Polarforscher, die ihr Leben riskierten, um die Antarktis zu erforschen – von bekannten wie Sir Ernest Shackleton und dem Untergang der "Endurance" und von nicht ganz so bekannten wie Apsley Cherry-Gerrard, der Robert Falcon Scotts Expedition zum Südpol überlebte – die schlimmste Reise der Welt, wie er die grauenhaft schlecht geplante Expedition später einmal bezeichnet hat. Ein wunderbares Buch.

    Érik Orsenna, Isabelle Autissier: Großer Süden. Eine Reise in die Welt der Antarktis
    ISBN 978-3-4065-6958-6
    C.H. Beck-Verlag, 235 Seiten, 18,90 Euro