Auf der Erde ist dieses Gas hoch giftig. Im All dagegen zeigt es den Astronominnen und Astronomen, wo Sterne entstehen. Denn Kohlenmonoxid kommt in großen Mengen in den Wolken vor, aus denen sich Sterne bilden. Es strahlt genau in dem Bereich, in dem die Teleskopanlage ALMA in einer Hochebene in den chilenischen Anden besonders empfindlich ist.
Im sichtbaren Licht sind Sterne erst zu sehen, wenn sie schon leuchten. Im Bereich langwelliger Strahlen zeigt sich dagegen, wo künftig Sterne zünden. Mit den Augen von ALMA betrachtet sehen Galaxien ganz anders aus als etwa auf Fotos des Hubble-Weltraumteleskops. Sie erscheinen zum Teil fast als Gerippe. Bei dieser Wellenlänge sind nur jene Bereiche zu erkennen, in denen es genügend Rohstoff für neue Sterne gibt. Überraschenderweise sind Sternentstehungsgebiete viel unterschiedlicher als bisher gedacht.
Manche sind groß, andere eher klein. Manche befinden sich eher im Zentrum von Galaxien, andere in den Außenbereichen. In manchen Galaxien folgen die Wolken den Spiralarmen, in anderen scheinen sie fast regellos verteilt.
Mit dem neuen Datenschatz von ALMA in Chile wollen Eva Schinnerer und ihr Team nun genauer verstehen, wie in Gas- und Staubwolken mit Kohlenmonoxid die Sterne zünden.