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Grossrazzia
Bremen verbietet Salafisten-Verein

Es ist die größte Aktion gegen radikale Muslime in der Bremer Geschichte: Mehr als hundert Polizisten haben Moschee und Räume des "Kultur- und Familienvereins" durchsucht. Der Verein ist ab sofort verboten. Indes rufen NRW-Politiker vor einer Anti-Islam-Demo am Montag in Düsseldorf zu Toleranz auf.

    Polizeiwagen und Beamte stehen in Bremen während einer Durchsuchung vor dem salafistischen Kultur & Familien Verein (KuF) im Stadtteil Gröpelingen neben zwei Frauen, die vollkommen verschleiert sind.
    Polizeiwagen und Beamte stehen in Bremen während einer Durchsuchung vor dem salafistischen Kultur & Familien Verein (KuF) im Stadtteil Gröpelingen. (Florian Kater, dpa)
    Am Nachmittag ging die Polizei gegen den salafistischen Kultur & Familien Verein (KuF) im Stadtteil Gröpelingen vor, teilte Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) am Freitag mit. Ein großes Polizeiaufgebot durchsuchte die Räume des Vereins einschließlich einer Moschee sowie zahlreiche Privatwohnungen. Von den Teilnehmern des Freitagsgebets wurden die Personalien festgestellt.
    Nach Informationen von Radio Bremen wirft der Senator dem Verein vor, gegen die verfassungsmäßige Ordnung und den Gedanken der Völkerverständigung zu verstoßen. Er gilt als die Bremer Anlaufstelle für radikale Salafisten, rund 70 sollen sich dort regelmäßig treffen. Der Verfassungsschutz beobachtet den Verein seit 2007.
    Nach Radio-Bremen-Informationen sind bereits 15 Erwachsene aus dem Umfeld des KuF nach Syrien ausgereist, um dort den sogenannten "Islamischen Staat" (IS) zu unterstützen.
    Politiker rufen vor Anti-Islam-Demo zu Verständigung auf
    Derweil rufen vor der für Montag angekündigten Anti-Islam-Demonstration in Düsseldorf Landtagspräsidentin Carina Gödecke und Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) zu einem friedlichen Miteinander der Religionen auf. Der Landtag NRW und die Landeshauptstadt Düsseldorf setzten sich "geschlossen und mit größtem Engagement für Toleranz und Integration" ein und damit "ganz entschieden gegen Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus und Rassismus in unserer Gesellschaft", heißt es in einer am Freitag in Düsseldorf veröffentlichten Erklärung der Politiker.
    Die rechtspopulistische Gruppierung "Düsseldorfer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (DÜGIDA) hatte zu der Kundgebung vor dem nordrhein-westfälischen Landtag aufgerufen.
    (ach/tgs)