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Grubenunglück in der Türkei
Über 200 Bergleute sterben

Bei einem Grubenunglück in der Westtürkei sind mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen. In der Zeche Soma in der Provinz Manisa war nach einer Explosion in zwei Kilometern Tiefe Feuer ausgebrochen. Ursache für das Unglück war ersten Untersuchungen zufolge ein Defekt in der Elektrik.

    Grubenarbeiter trauern um die Opfer des Unglücks von Soma.
    Grubenarbeiter trauern um die Opfer des Unglücks von Soma. (dpa/picture alliance/Tolga Bozoglu)
    Es seien noch deutlich mehr Opfer zu befürchten. Je mehr Zeit verstreiche, desto kritischer werde die Lage der noch feststeckenden Kumpel, sagte der türkische Energieminister Taner Yildiz.
    Als sich die Explosion in der Grube ereignete, waren nach seinen Angaben 787 Menschen unter Tage gewesen. Mehrere hundert konnten gerettet werden Es seien 80 Bergleute verletzt worden, darunter vier schwer, sagte der Minister.
    Die Bergwerksgesellschaft teilte mit, die Rettungsarbeiten hätten jetzt höchste Priorität. Der Brand ist nach Angaben des Energieministers weiterhin nicht unter Kontrolle. Das Feuer brenne weiterhin. Die Zahl der Opfer könne noch ansteigen. Über 200 Menschen sind noch im Bergwerk verschüttet.
    Sanitäter tragen einen verletzten Bergmann zum Krankenwagen.
    In der Türkei kommt es immer wieder zu tödlichen Grubenunfällen. (dpa / Depo Photos)
    Das Grubenunglück im Westen der Türkei ist nach Regierungsangaben wahrscheinlich das schwerste in der Geschichte des Landes. Hunderte Bergleute seien noch immer unter Tage eingeschlossen. Wie viele es genau sind, ließ Yildiz allerdings offen. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen.
    Die letzten Sicherheitsüberprüfungen der Zeche Soma habe es vor zwei Monaten gegeben. Türkische Medien berichteten, die Regierungspartei AKP habe im vergangenen Monaten eine Forderung der Opposition nach Überprüfung der Zeche zurückgewiesen.
    Veraltete Arbeitsgeräte
    In der Türkei kommt es immer wieder zu tödlichen Grubenunfällen. Mehrfach gab es in den vergangenen Jahren Verstöße gegen Sicherheitsbestimmungen oder es wurden veraltete Arbeitsgeräte eingesetzt. Das folgenschwerste Unglück der vergangenen Jahrzehnte ereignete sich 1992 in einem Bergwerk in der Provinz Zonguldak. Dort starben bei einer Gasexplosion 263 Menschen.
    (tzi/bor)