"Die Bahn fährt grün" so könnte ein Werbe-Slogan lauten ab dem 1. April. Denn jede Fahrt im Fernverkehr – also mit einem ICE, IC und EC - erfolgt dann für die regelmäßigen Bahnkunden mit Strom aus erneuerbaren Energien. Und das ohne Aufpreis, erklärt Berthold Huber, Vorsitzender des Fernverkehrs der Deutschen Bahn:
"Für die Bahnkunden verändert sich, dass wir allen Kunden, die Stammkunden bei uns sind, die also entweder Geschäftsreisende sind, die eine Bahncard besitzen, die eine Monats- oder Jahresfahrkarte haben, dass die nur noch CO2-frei verreisen. Das heißt, dass wir sämtlichen Strom, den diese Kunden bei ihren Fahrten verbrauchen, aus regenerativen Energiequellen beziehen."
Fünf Millionen Menschen zählen zu den regelmäßigen Kunden, die eine Bahncard oder eine Zeitkarte haben. Sie machen etwa 75 Prozent der Gesamtkunden aus. Also sind 75 Prozent der Fahrten im Fernverkehr ab April mit Strom aus Erneuerbaren. Und die restlichen Kunden können freiwillig über einen Aufpreis von einem Euro ebenfalls umweltbewusster fahren, sagt Fernverkehrs-Chef Huber. Mit dem Aufpreis kaufe die Bahn dann grünen Strom nachträglich ein.
"Wir stellen fest, dass die Kunden immer größeren Wert darauf legen umweltbewusst zu verreisen. Und deswegen haben wir uns entschieden bis 2016, das ist unser Ziel im Fernverkehr, Strom komplett CO2-frei zu produzieren, CO2 gar nicht erst entstehen zu lassen."
Der erste Schritt im April ist aber viel zu klein und nicht konsequent, meint Gerald Neubauer von Greenpeace. Er begrüßt grundsätzlich, dass mehr Ökostrom in den Bahnmix einfließt:
"Allerdings sehe ich da einen gewissen Teil an Verbrauchertäuschung. Welcher Verbraucher macht denn einen Unterschied zwischen Fernverkehr, Nahverkehr und Güterverkehr. Das, was die Bahn hier möchte, ist einfach der Slogan ‚100 Prozent Ökostrom‘ und sie setzen dann darauf, dass die Verbraucher nicht mehr so genau hingucken, und was einfach ehrlich wäre, wäre die Bahn als Ganzes zu behandeln und darüber zu sprechen, dass die Bahn zurzeit eben erst 22 Prozent Erneuerbare hat und 45 Prozent Kohle und über 20 Prozent Atomstrom."
Diese Zahlen stammen aus dem Jahr 2011. Aktuell liegt die Bahn bei einem Anteil an Erneuerbaren von 24 Prozent. Bis 2020 soll er auf 35 Prozent steigen. Das ist exakt auch das Ziel der Bundesregierung für ganz Deutschland. Die Bahn ist also nicht über die Maßen ambitioniert. Und sie nutzt auch weiterhin klimaschädliche Kohle.
"Was wir als Umweltverbände besonders kritisieren, ist, dass die Bahn auch Strom aus einem neuen Kohlekraftwerk von E.ON beziehen möchte. Das ist das Kohlekraftwerk Datteln. Dieses Kraftwerk würde jedes Jahr sechs Millionen Tonnen CO2 ausstoßen und die Bahn ist einer der wichtigsten Kunden. Und solange die Bahn auf neue Kohlekraftwerke setzt, können wir solche Ankündigungen bei den Erneuerbaren schlicht nur als PR-Gag werten."
Das neue Kohlekraftwerk Datteln 4, nahe Dortmund, produziert noch keinen Strom. Aufgrund von Planungsfehlern gibt es gerade eine juristische Auseinandersetzung. Aber der Betreiber E.ON kämpft um die Genehmigung. Auch die Bahn hält daran fest. Denn die alten Kohlekraftwerke in Datteln produzieren etwa 20 Prozent des gesamten Bahnstroms. Weg mit dem Kohlestrom, fordert Greenpeace. Wir setzen jetzt im Fernverkehr zu 75 Prozent auf Erneuerbare, antwortet Bahn-Manager Huber.
"Insbesondere Wasserkraft und Windkraft."
Der grüne Bahn-Strom kommt zum kleinen Teil aus neuen Windkraftanlagen nördlich von Berlin, den Löwenanteil macht die Wasserkraft aus. Drei Verträge hat die Bahn dazu abgeschlossen. Im vergangenen Jahr mit RWE über 900 Millionen kWh, mit E.ON über 600 Millionen kWh und zuletzt mit dem österreichischen Anbieter Verbund über 300 Millionen kWh. Damit steigt laut Bahn der Wasserkraft-Anteil am Bahnstrom auf insgesamt 20 Prozent. Insgesamt liegt der Anteil der Erneuerbaren bei der Bahn bei 24 Prozent. Damit ist ein grünes Image für den gesamten Staatskonzern, schwer zu verkaufen.
"Für die Bahnkunden verändert sich, dass wir allen Kunden, die Stammkunden bei uns sind, die also entweder Geschäftsreisende sind, die eine Bahncard besitzen, die eine Monats- oder Jahresfahrkarte haben, dass die nur noch CO2-frei verreisen. Das heißt, dass wir sämtlichen Strom, den diese Kunden bei ihren Fahrten verbrauchen, aus regenerativen Energiequellen beziehen."
Fünf Millionen Menschen zählen zu den regelmäßigen Kunden, die eine Bahncard oder eine Zeitkarte haben. Sie machen etwa 75 Prozent der Gesamtkunden aus. Also sind 75 Prozent der Fahrten im Fernverkehr ab April mit Strom aus Erneuerbaren. Und die restlichen Kunden können freiwillig über einen Aufpreis von einem Euro ebenfalls umweltbewusster fahren, sagt Fernverkehrs-Chef Huber. Mit dem Aufpreis kaufe die Bahn dann grünen Strom nachträglich ein.
"Wir stellen fest, dass die Kunden immer größeren Wert darauf legen umweltbewusst zu verreisen. Und deswegen haben wir uns entschieden bis 2016, das ist unser Ziel im Fernverkehr, Strom komplett CO2-frei zu produzieren, CO2 gar nicht erst entstehen zu lassen."
Der erste Schritt im April ist aber viel zu klein und nicht konsequent, meint Gerald Neubauer von Greenpeace. Er begrüßt grundsätzlich, dass mehr Ökostrom in den Bahnmix einfließt:
"Allerdings sehe ich da einen gewissen Teil an Verbrauchertäuschung. Welcher Verbraucher macht denn einen Unterschied zwischen Fernverkehr, Nahverkehr und Güterverkehr. Das, was die Bahn hier möchte, ist einfach der Slogan ‚100 Prozent Ökostrom‘ und sie setzen dann darauf, dass die Verbraucher nicht mehr so genau hingucken, und was einfach ehrlich wäre, wäre die Bahn als Ganzes zu behandeln und darüber zu sprechen, dass die Bahn zurzeit eben erst 22 Prozent Erneuerbare hat und 45 Prozent Kohle und über 20 Prozent Atomstrom."
Diese Zahlen stammen aus dem Jahr 2011. Aktuell liegt die Bahn bei einem Anteil an Erneuerbaren von 24 Prozent. Bis 2020 soll er auf 35 Prozent steigen. Das ist exakt auch das Ziel der Bundesregierung für ganz Deutschland. Die Bahn ist also nicht über die Maßen ambitioniert. Und sie nutzt auch weiterhin klimaschädliche Kohle.
"Was wir als Umweltverbände besonders kritisieren, ist, dass die Bahn auch Strom aus einem neuen Kohlekraftwerk von E.ON beziehen möchte. Das ist das Kohlekraftwerk Datteln. Dieses Kraftwerk würde jedes Jahr sechs Millionen Tonnen CO2 ausstoßen und die Bahn ist einer der wichtigsten Kunden. Und solange die Bahn auf neue Kohlekraftwerke setzt, können wir solche Ankündigungen bei den Erneuerbaren schlicht nur als PR-Gag werten."
Das neue Kohlekraftwerk Datteln 4, nahe Dortmund, produziert noch keinen Strom. Aufgrund von Planungsfehlern gibt es gerade eine juristische Auseinandersetzung. Aber der Betreiber E.ON kämpft um die Genehmigung. Auch die Bahn hält daran fest. Denn die alten Kohlekraftwerke in Datteln produzieren etwa 20 Prozent des gesamten Bahnstroms. Weg mit dem Kohlestrom, fordert Greenpeace. Wir setzen jetzt im Fernverkehr zu 75 Prozent auf Erneuerbare, antwortet Bahn-Manager Huber.
"Insbesondere Wasserkraft und Windkraft."
Der grüne Bahn-Strom kommt zum kleinen Teil aus neuen Windkraftanlagen nördlich von Berlin, den Löwenanteil macht die Wasserkraft aus. Drei Verträge hat die Bahn dazu abgeschlossen. Im vergangenen Jahr mit RWE über 900 Millionen kWh, mit E.ON über 600 Millionen kWh und zuletzt mit dem österreichischen Anbieter Verbund über 300 Millionen kWh. Damit steigt laut Bahn der Wasserkraft-Anteil am Bahnstrom auf insgesamt 20 Prozent. Insgesamt liegt der Anteil der Erneuerbaren bei der Bahn bei 24 Prozent. Damit ist ein grünes Image für den gesamten Staatskonzern, schwer zu verkaufen.