Rasenflächen mit Buchen und Platanen, Typ englischer Landschaftspark - lange hat Frankfurt sein Mainufer vernachlässigt, dann Zug um Zug saniert. Heute ist es mit Cafes und Spielplätzen Oase für Banker in der Mittagspause und gestresste Eltern, weitläufiger Bewegungsraum für Jogger, Skater und Flaneure. Stefan Scholl spielt mit seinem kleinen Sohn auf dem Rasen, Jutta Palme und Bärbel Moede schauen zu, wie sich ihre Grundschulklasse am Kletterseilgerüst und im Sand vergnügt:
"Früher ist man dann immer in den Taunus gefahren zum Spazierengehen, jetzt kann man sogar in Frankfurt doll spazieren und das find ich gut. Wer sich in Frankfurt ein bisschen auskennt, kann in Frankfurt rumlaufen und läuft nur in Grünflächen rum, kreuzt vielleicht mal eine Straße, aber trotzdem kann man sich wieder in die nächste Grünfläche retten."
"Wir haben ja nicht so große Parks wie andere Städte."
"Ich glaub', in Berlin ist das ganz groß, da sieht man das auch im Fernsehen, dass diese Grünflächen ganz viel genutzt sind."
"Die haben natürlich auch ne ganz andere Geschichte, die haben das geübt, dass man die Grünflächen in Berlin nutzen muss, weil man sonst nicht rauskommt. Und bei uns - wir fuhren immer gleich in den Taunus oder den Odenwald, aber das wird ja immer schwieriger, und das ganze Gebiet wächst zu, also ist es wirklich wichtig, dass man diese Flächen hat, um sich zu regenerieren."
Der Ballungsraum verdichtet sich weiter, umso wichtiger wird das städtische Grün. Frankfurt am Main hat zwei Drittel davon gerade noch rechtzeitig gegen den immer stärkeren Investitionsdruck verteidigt, Anfang der 90er Jahre fand der damalige grüne Umweltdezernent Tom Koenigs einflussreiche Mitstreiter für seine Vision "offener Grünräume". Gartenamtsleiter Stephan Heldmann blickt zurück:
"Diese Flächen mit einem so hohen Flächanteil wurden damals alle unter Landschaftsschutz gestellt, das heißt, die sind von der Bebauung grundsätzlich freizuhalten oder nur sehr beschränkt bebaubar."
Derzeit stößt das Siedlungswachstum der Mainmetropole an Grenzen, die Zeichen stehen auf innere Verdichtung, die städtischen Grünplaner sind allerdings fest entschlossen, keine Flächen preiszugeben. Parks und Gärten helfen, Städter gesund zu halten, und zwar psychisch und körperlich, so wirbt der viertägige Bundeskongress der Gartenamtsleiter des Deutschen Städtetags. Die beliebtesten Wohngebiete sind die mit gut erreichbaren Grünflächen, das belegen Umfragen, weiß Heiner Baumgarten, Geschäftsführer der Gartenamtsleiterkonferenz, kurz GALK, und:
"Bezogen auf Staub und Lärm gibt es über Jahre hinweg immer wieder Untersuchungen, und es ist eben auch nachgewiesen, dass die Staubbindung auch gegeben ist, nicht immer in Höhe und Qualität, aber es ist ein wichtiger Faktor, und auch in den 70er und 80er Jahren gab es eine intensive Debatte, inwieweit Lärmminderungswirkung durch Grün eintritt. Es ist mehr - ich sag mal so - ein psychologisches Thema, denn der Schall geht - wenn nicht gerade sehr starke, breite Pflanzungen dort sind - durch dieses Grün hindurch, aber es ist schon so etwas, was von der Wahrnehmung her weniger stark aufgenommen wird und damit auch weniger stark belastet."
Schon vor einem halben Jahrhundert wies ein Frankfurter Forscher nach, dass sogar nur 50 bis 100 Meter breite Grünstreifen die Überwärmung des Stadtklimas mildern und den Luftaustausch fördern. Als gesundheitliche Folgen der städtischen Dunstglocke diagnostizierte Aloys Bernatzky 1960: Arbeitsunlust, Reizbarkeit, Depressionen, Allergien und Luftwegserkrankungen. Als Feinstaub-Filter empfahl er damals schon Grünpflanzungen. Ob dabei heimische Arten oder Exoten zu bevorzugen seien, sagte der Pionier nicht, die heutigen Grünflächenämter entscheiden das ganz pragmatisch, versichert GALK-Vorsitzender Baumgarten. Insgesamt aber, da sind sich die Grünflächenexperten einig, wird der Klimawandel dazu führen, dass sich mehr mediterrane Flora in Deutschlands Städten ausbreitet.
"Früher ist man dann immer in den Taunus gefahren zum Spazierengehen, jetzt kann man sogar in Frankfurt doll spazieren und das find ich gut. Wer sich in Frankfurt ein bisschen auskennt, kann in Frankfurt rumlaufen und läuft nur in Grünflächen rum, kreuzt vielleicht mal eine Straße, aber trotzdem kann man sich wieder in die nächste Grünfläche retten."
"Wir haben ja nicht so große Parks wie andere Städte."
"Ich glaub', in Berlin ist das ganz groß, da sieht man das auch im Fernsehen, dass diese Grünflächen ganz viel genutzt sind."
"Die haben natürlich auch ne ganz andere Geschichte, die haben das geübt, dass man die Grünflächen in Berlin nutzen muss, weil man sonst nicht rauskommt. Und bei uns - wir fuhren immer gleich in den Taunus oder den Odenwald, aber das wird ja immer schwieriger, und das ganze Gebiet wächst zu, also ist es wirklich wichtig, dass man diese Flächen hat, um sich zu regenerieren."
Der Ballungsraum verdichtet sich weiter, umso wichtiger wird das städtische Grün. Frankfurt am Main hat zwei Drittel davon gerade noch rechtzeitig gegen den immer stärkeren Investitionsdruck verteidigt, Anfang der 90er Jahre fand der damalige grüne Umweltdezernent Tom Koenigs einflussreiche Mitstreiter für seine Vision "offener Grünräume". Gartenamtsleiter Stephan Heldmann blickt zurück:
"Diese Flächen mit einem so hohen Flächanteil wurden damals alle unter Landschaftsschutz gestellt, das heißt, die sind von der Bebauung grundsätzlich freizuhalten oder nur sehr beschränkt bebaubar."
Derzeit stößt das Siedlungswachstum der Mainmetropole an Grenzen, die Zeichen stehen auf innere Verdichtung, die städtischen Grünplaner sind allerdings fest entschlossen, keine Flächen preiszugeben. Parks und Gärten helfen, Städter gesund zu halten, und zwar psychisch und körperlich, so wirbt der viertägige Bundeskongress der Gartenamtsleiter des Deutschen Städtetags. Die beliebtesten Wohngebiete sind die mit gut erreichbaren Grünflächen, das belegen Umfragen, weiß Heiner Baumgarten, Geschäftsführer der Gartenamtsleiterkonferenz, kurz GALK, und:
"Bezogen auf Staub und Lärm gibt es über Jahre hinweg immer wieder Untersuchungen, und es ist eben auch nachgewiesen, dass die Staubbindung auch gegeben ist, nicht immer in Höhe und Qualität, aber es ist ein wichtiger Faktor, und auch in den 70er und 80er Jahren gab es eine intensive Debatte, inwieweit Lärmminderungswirkung durch Grün eintritt. Es ist mehr - ich sag mal so - ein psychologisches Thema, denn der Schall geht - wenn nicht gerade sehr starke, breite Pflanzungen dort sind - durch dieses Grün hindurch, aber es ist schon so etwas, was von der Wahrnehmung her weniger stark aufgenommen wird und damit auch weniger stark belastet."
Schon vor einem halben Jahrhundert wies ein Frankfurter Forscher nach, dass sogar nur 50 bis 100 Meter breite Grünstreifen die Überwärmung des Stadtklimas mildern und den Luftaustausch fördern. Als gesundheitliche Folgen der städtischen Dunstglocke diagnostizierte Aloys Bernatzky 1960: Arbeitsunlust, Reizbarkeit, Depressionen, Allergien und Luftwegserkrankungen. Als Feinstaub-Filter empfahl er damals schon Grünpflanzungen. Ob dabei heimische Arten oder Exoten zu bevorzugen seien, sagte der Pionier nicht, die heutigen Grünflächenämter entscheiden das ganz pragmatisch, versichert GALK-Vorsitzender Baumgarten. Insgesamt aber, da sind sich die Grünflächenexperten einig, wird der Klimawandel dazu führen, dass sich mehr mediterrane Flora in Deutschlands Städten ausbreitet.