Für die Pläne der Parteiführung, die künftige Jugendorganisation enger an die Bundespartei anzugliedern, stimmten gut 70 Prozent der Delegierten. Damit wurde die nötige Zweidrittelmehrheit für eine Änderung der Parteisatzung erreicht. Die bisherige Jugendorganisation Junge Alternative wird vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft.
Kernthema ist die Migration
Zuvor war auf dem Parteitag das Programm für die Bundestagswahl verabschiedet worden. Kernthema ist die Migrationspolitik. Der umstrittene Begriff "Remigration" war im ursprünglichen Entwurf nicht vorgesehen, wurde per Änderungsantrag aber noch in das abschließende Wahlprogramm eingefügt. Keinen Erfolg hatte der Antrag auf eine Änderung des Wahlprogramms, die Russland klar für den Angriff auf die Ukraine kritisiert hätte. Dagegen wurde ein Antrag befürwortet, der die Wiedereinführung der Wehrpflicht vorsieht.
Proteste gegen AfD - Kritik an Polizei
Das Protest-Bündnis gegen den Parteitag hat die Aktionen gegen die Versammlung als vollen Erfolg bezeichnet. Eine Sprecherin des Bündnisses aus linken und zivilgesellschaftlichen Gruppen, Gewerkschaften und Kirchengruppen warf zugleich der Polizei Grundrechtseinschränkungen vor. So sei bei den Protesten gestern ein Demonstrationszug mit tausenden Teilnehmern zwei Stunden von der Polizei festgesetzt worden. Zudem kam es offenbar zu einem schweren Fall von Polizeigewalt. Der sächsische Landtagsabgeordnete Nguyen berichtete, er sei von einem Beamten ins Gesicht geschlagen worden. Sachsens Innenminister Schuster und der Dresdner Polizeipräsident Rodig versprachen, den Vorfall aufzuklären. Es werde wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt ermittelt.
An den Demonstrationen vor Beginn des Parteitags hatten sich nach Polizeiangaben rund 10.000 Menschen beteiligt. Wegen der Straßenblockaden von AfD-Gegnern verzögerte sich der Start der Veranstaltung um rund zwei Stunden.
Weidel erste Kanzlerkandidatin der AfD
Gestern hatten die AfD-Delegierten am ersten Tag ihre Ko-Vorsitzende Weidel per Akklamation offiziell zur Kanzlerkandidatin bestimmt. Es ist das erste Mal, dass die AfD mit einer eigenen Bewerberin für das Kanzleramt in den Bundestagswahlkampf zieht. Der Ko-Vorsitzende Chrupalla erklärte, Ziel sei die Übernahme der Regierungsverantwortung. Die Partei wolle die 20-Prozent-Marke hinter sich lassen.
Diese Nachricht wurde am 13.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.