Politik
Gründung von türkisch-geprägter DAVA-Partei in Deutschland löst Sorgen vor sozialer Spaltung aus

Angesichts der neuen türkisch-geprägten DAVA-Partei in Deutschland wird eine Zunahme gesellschaftlicher Spannungen befürchtet. Unions-Fraktionsvize Spahn sagte der Zeitung "Bild", der türkische Präsident Erdogan versuche seit Jahren, die Integration von Deutsch-Türken zu sabotieren. Mit der Parteigründung werde er sich ins Fäustchen lachen.

    Die deutsche und die türkische Flagge vor dem Brandenburger Tor
    Die deutsche und die türkische Flagge vor dem Brandenburger Tor (dpa)
    Spahn warf der Bundesregierung vor, sie mache es Erdogan mit den neuen Möglichkeiten der doppelten Staatsbürgerschaft unnötig leicht. Ähnlich äußerte sich seine CSU-Kollegin Lindholz. Auch der Grünen-Abgeordnete Lucks kritisierte, man müsse endlich die Naivität ablegen und aufhören, Erdogans langen Arm in Deutschland weiter zu stärken. Dessen Einfluss sei in der Vergangenheit auch von der Union hoffähig gemacht worden, sagte er der "Welt". Der DAVA-Vorsitzende Özcan wies Kontakte zur türkischen Regierung zurück. Man sei eine deutsche Partei, die von deutschen Staatsbürgern getragen werde.
    Das Wort DAVA steht als Abkürzung für "Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch". Es erinnert zugleich an den islamischen Begriff "Da'wa", der im Sinne von Missionierung die Belehrung von Nicht-Muslimen über den Islam bezeichnet. Die Partei will bei der Europawahl am 9. Juni antreten.
    Diese Nachricht wurde am 30.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.