Russischer Angriffskrieg
Grünen-Politiker Fücks: Bundesregierung muss Ukraine-Politik besser erklären - Drei Tote nach russischen Angriffen in der Ukraine

Der Grünen-Politiker und Leiter des Zentrums Liberale Moderne, Fücks, hat die Bundesregierung aufgerufen, ihre Unterstützung für die Ukraine besser zu erklären. Das sei eine Frage der politischen Führung, sagte er im Deutschlandfunk mit Blick auf die Erfolge der AfD und des BSW bei den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen.

    Das Bild zeigt ein stark beschädigtes Wohnhaus, bei dem über mehreren Etagen hinweg die Fassade aufgerissen wurde.
    Ein durch russischen Raketenbeschuss zerstörtes Wohngebäude in der ukrainischen Stadt Dnipro (Archivbild) (Ukrinform / dpa)
    Die Bundesregierung müsse deutlicher machen, dass der Ukraine-Krieg die nationalen Interessen Deutschlands betreffe. Habe Putin mit seiner Aggression Erfolg, wachse auch für Deutschland die Bedrohungslage. Zudem drohten massive Verwerfungen innerhalb der EU und der NATO, betonte Fücks im Interview.
    Fücks forderte die Bundesregierung auf, die Unterstützung für die Ukraine auszuweiten. Das Land brauche mehr Waffen und Munition, um sich verteidigen zu können. Ihm fehle in Berlin derzeit der "Sinn für die Dringlichkeit" der Situation. Der Krieg gehe in eine entscheidende Phase. Es hänge vom Westen ab, ob die Ukraine militärisch die Oberhand gewinne oder sich einem Diktatfrieden beugen müsse.

    Mindestens drei Tote nach russischen Angriffen

    Bei russischen Angriffen sind in der Ukraine drei Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der Behörden gab es im südöstlich gelegenen Bezirk Saporischschja zwei Todesopfer sowie mehrere Verletzte. Bei einem Raketenangriff auf die Stadt Dnipro wurde ein Mensch getötet, mindestens drei Bewohner erlitten Verletzungen. Die ukrainische Luftwaffe gab an, 27 von 35 in Russland gestarteten Drohnen abgeschossen zu haben.
    Der ukrainische Präsident Selenskyj kündigte an, er wolle sich mit dem Chef der Internationalen Atomenergie-Behörde, Grossi, treffen. Grossi besucht zuvor das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja. Die Konfliktparteien werfen sich gegenseitig Angriffe auf die Anlage vor.
    Gestern hatte Russland erklärt, sein Militär rücke in der Ostukraine weiter vor. Wie die US-Denkfabrik "Institute for the Study of War" errechnete, brachte die russische Armee im vergangenen Monat in der Ukraine knapp 480 Quadratkilometer unter ihre Kontrolle. Das wären die größten Geländegewinne seit Herbst 2022.
    Diese Nachricht wurde am 03.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.