Archiv

Öl-Embargo
Grünen-Politiker Lagodinsky verteidigt Ungarn in Teilen

Nach der Einigung der EU-Staaten über ein Teil-Embargo von russischem Öl hat der Grünen-Europapolitiker Lagodinsky die Haltung Ungarns in Teilen verteidigt.

    Dr. Sergey Lagodinsky
    Sergey Lagodinsky, Europa-Parlamentarier der Grünen. (IMAGO / IPON)
    Lagodinsky sagte im Deutschlandfunk, die Hauptsache sei, dass man in den Verhandlungen ein anständiges Ergebnis erzielt habe, mit dem man bis Ende Jahres des 90 Prozent der Öl-Importe aus Russland unterbinden könne. Er habe Verständnis dafür, dass ein Land wie Ungarn ohne Meereszugang Erleichterungen benötige. Problematisch sei vor allem, dass es wohl keine Bemühungen für einen langfristigen Ausstieg des Landes aus russischem Öl geben werde, meinte Lagodinsky. Ein mindestens ebenso großes Problem sehe er darin, dass Griechenland das vorgesehene Verbot der Öl-Verschiffung durch europäische Reedereien verhindert habe.
    Der Kompromiss der EU-Staats- und Regierungschefs sieht vor, den Import von Öl aus Russland über den Seeweg zu unterbinden. Transporte per Pipeline sollen weiter möglich sein.
    Das komplette Interview mit dem Grünen-Europapolitiker Lagodinsky können Sie hier nachhören.
    Anmerkung der Redaktion: Wir haben die Aussage von Herrn Lagodinsky im ersten Satz dieser Meldung präzisiert und durch ein "in Teilen" ergänzt. Die erste Version dieses Satzes konnte den Eindruck erwecken, dass der Grünen-Politiker die Haltung Ungarns grundsätzlich verteidigt hätte. Das entspricht nicht seiner Aussage im Interview und es war auch nicht unsere Absicht, diesen Eindruck zu erwecken.

    Weiterführende Informationen

    In unserem Newsblog zum Krieg in der Ukraine finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen, den wir laufend aktualisieren.
    Diese Nachricht wurde am 01.06.2022 im Programm Deutschlandfunk gesendet.