Grüner und gerechter soll die EU-Agrarpolitik werden, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch wettbewerbsfähig, so lauten die neuesten Forderungen aus Brüssel. 2013 soll die Agrarreform in Kraft treten.
Dabei favorisiert EU-Landwirtschaftskommissar Ciolos offensichtlich eine Angleichung der Subventionen sowie ein gleichzeitiges Vorantreiben ökologischer Strukturen. Die Rede ist von einem vielfältigen Anbau, wechselnder Fruchtfolge, der Förderung besonders sensibler Gebiete. Gerade auf dem Weg hin zu nachhaltigen Strukturen sei Deutschland in der EU Vorreiter, meint Michael Lohse, Pressesprecher des Deutschen Bauernverbandes:
"Wir haben ja die Reform von 2003 mit Großbritannien und einem nordischen Land noch am weitesten durchgesetzt. Woanders wird gar nicht oder kaum entkoppelt. Wenn sie Frankreich nehmen, Italien, Spanien, dort findet auch diese umwelt- und tierschutzbezogene Produktion gar nicht statt in dem Maße, wie wir sie in Deutschland haben."
Es sei ein Fortschritt, wenn die neuen Vorschläge aus Brüssel innerhalb der EU zu einer einheitlichen Agrarpolitik führen.
"Wir haben eigentlich im Moment eine Situation, wo wir gar keine gemeinsame Agrarpolitik haben. Wir müssen da erst wieder hinkommen. Vor dem Hintergrund haben wir da keine Sorgen. Es wird keinen Rückschritt bei den Natur- und Tierschutzauflagen geben. Und wenn andere Länder da Nachholbedarf haben, müssen die erstmal auf den Stand kommen, wo wir heute stehen. In der Hinsicht ist das auch ein richtiger Schritt."
Noch sind die Strategieziele vage formuliert. Da heißt es etwa, dass landwirtschaftliche Gemeinschaften unterstützt werden sollen, die den Verbraucher mit hochwertigen und vielfältigen Qualitätsnahrungsmitteln beliefern. Nachhaltige Produktion, der Erhalt von Biodiversität, also Artenvielfalt sowie Klimaschutz werden als Eckpfeiler benannt. Reinhild Benning, Agrarexpertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), beurteilt die Vorschläge aus Brüssel als Fortschritt für die Agrarpolitik der Europäischen Union. Doch anders als Michael Lohse vom Deutschen Bauernverband erkennt die Agrarexpertin vom BUND auch in Deutschland Nachholbedarf:
"In einigen skandinavischen Ländern haben Schweine viel mehr Platz im Stall als in Deutschland. In anderen Ländern gibt es Programme, um den Antibiotika Einsatz in der Tierhaltung zu überprüfen und zu senken. Das fehlt in Deutschland. Es gibt in Frankreich Programme, um Eiweißpflanzen auf die Felder zu integrieren, um den Import von Gentechniksoja zu verringern. Das fehlt in Deutschland, und wir haben keine Obergrenze für die Güllebelastung, wie es sie in den Niederlanden gibt."
Subventionen sollten künftig mit klar formulierten Umweltleistungen einhergehen. Reinhild Benning fordert eindeutige Kennzeichnungen für nachhaltige Produkte und somit bessere Orientierungshilfen für den Verbraucher:
"Zum Beispiel darf man auf jeder Wurstpackung Wiesen abbilden, auch wenn die Tiere noch nie auf Wiesen gestanden haben. Insofern sagen wir, es muss noch nachgebessert werden bei den Marktregeln. Hier brauchen wir für die Verbraucher eine klare Kennzeichnung, mit der sie weniger nachhaltige Lebensmittel von nachhaltigen unterscheiden können."
Für den Verbraucher würden sich EU-weit einheitliche Umweltstandards bezahlt machen, auch wenn nachhaltig erzeugte Produkte an der Ladentheke einige Cent mehr kosten können.
"Am Ende käme es den Verbraucher günstiger. Denn Vorsorge, so hat es das Europäische Umweltbüro berechnet, ist dreimal günstiger als die Nachsorge, wenn die Umwelt erst verschmutzt ist."
Dabei favorisiert EU-Landwirtschaftskommissar Ciolos offensichtlich eine Angleichung der Subventionen sowie ein gleichzeitiges Vorantreiben ökologischer Strukturen. Die Rede ist von einem vielfältigen Anbau, wechselnder Fruchtfolge, der Förderung besonders sensibler Gebiete. Gerade auf dem Weg hin zu nachhaltigen Strukturen sei Deutschland in der EU Vorreiter, meint Michael Lohse, Pressesprecher des Deutschen Bauernverbandes:
"Wir haben ja die Reform von 2003 mit Großbritannien und einem nordischen Land noch am weitesten durchgesetzt. Woanders wird gar nicht oder kaum entkoppelt. Wenn sie Frankreich nehmen, Italien, Spanien, dort findet auch diese umwelt- und tierschutzbezogene Produktion gar nicht statt in dem Maße, wie wir sie in Deutschland haben."
Es sei ein Fortschritt, wenn die neuen Vorschläge aus Brüssel innerhalb der EU zu einer einheitlichen Agrarpolitik führen.
"Wir haben eigentlich im Moment eine Situation, wo wir gar keine gemeinsame Agrarpolitik haben. Wir müssen da erst wieder hinkommen. Vor dem Hintergrund haben wir da keine Sorgen. Es wird keinen Rückschritt bei den Natur- und Tierschutzauflagen geben. Und wenn andere Länder da Nachholbedarf haben, müssen die erstmal auf den Stand kommen, wo wir heute stehen. In der Hinsicht ist das auch ein richtiger Schritt."
Noch sind die Strategieziele vage formuliert. Da heißt es etwa, dass landwirtschaftliche Gemeinschaften unterstützt werden sollen, die den Verbraucher mit hochwertigen und vielfältigen Qualitätsnahrungsmitteln beliefern. Nachhaltige Produktion, der Erhalt von Biodiversität, also Artenvielfalt sowie Klimaschutz werden als Eckpfeiler benannt. Reinhild Benning, Agrarexpertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), beurteilt die Vorschläge aus Brüssel als Fortschritt für die Agrarpolitik der Europäischen Union. Doch anders als Michael Lohse vom Deutschen Bauernverband erkennt die Agrarexpertin vom BUND auch in Deutschland Nachholbedarf:
"In einigen skandinavischen Ländern haben Schweine viel mehr Platz im Stall als in Deutschland. In anderen Ländern gibt es Programme, um den Antibiotika Einsatz in der Tierhaltung zu überprüfen und zu senken. Das fehlt in Deutschland. Es gibt in Frankreich Programme, um Eiweißpflanzen auf die Felder zu integrieren, um den Import von Gentechniksoja zu verringern. Das fehlt in Deutschland, und wir haben keine Obergrenze für die Güllebelastung, wie es sie in den Niederlanden gibt."
Subventionen sollten künftig mit klar formulierten Umweltleistungen einhergehen. Reinhild Benning fordert eindeutige Kennzeichnungen für nachhaltige Produkte und somit bessere Orientierungshilfen für den Verbraucher:
"Zum Beispiel darf man auf jeder Wurstpackung Wiesen abbilden, auch wenn die Tiere noch nie auf Wiesen gestanden haben. Insofern sagen wir, es muss noch nachgebessert werden bei den Marktregeln. Hier brauchen wir für die Verbraucher eine klare Kennzeichnung, mit der sie weniger nachhaltige Lebensmittel von nachhaltigen unterscheiden können."
Für den Verbraucher würden sich EU-weit einheitliche Umweltstandards bezahlt machen, auch wenn nachhaltig erzeugte Produkte an der Ladentheke einige Cent mehr kosten können.
"Am Ende käme es den Verbraucher günstiger. Denn Vorsorge, so hat es das Europäische Umweltbüro berechnet, ist dreimal günstiger als die Nachsorge, wenn die Umwelt erst verschmutzt ist."