Bis morgen beraten bei dem Gipfel in dem Land im Süden Afrikas mehr als 700 Delegierte aus rund 65 Ländern über mögliche Investitionen und Projekte. Das Ziel der Bundesregierung sei es, gemeinsam mit afrikanischen Partnern starke Wertschöpfungsketten zu schaffen, betonte Kellner.
Ziel: "Win-Win" für Produzenten und Abnehmer
Im strategischen Interesse Deutschlands steht eine nachhaltige, stabile Versorgung. "Wir haben einen klaren Weg zur Förderung der Produktion von grünem Wasserstoff festgelegt", sagte Kellner. Davon profitierten nicht nur Deutschland und Europa als Importeure. In Afrika würden die Wasserstoff-Projekte Arbeitsplätze schaffen und helfen, die Länder zu elektrifizieren, so der Staatssekretär. Die Produktion von "grünem" Wasserstoff sei somit ein "Win-Win" für Produzenten und Abnehmer.
Namibia sowie das benachbarte Südafrika seien für gute Wind- und Sonnenverhältnisse bekannt, betonte Entwicklungsstaatssekretär Flasbarth (SPD). Beide Länder spielten eine Schlüsselrolle für Deutschlands Energiewende. In der Stadt Lüderitz im Süden Namibias unterstützt Deutschland demnach bereits ein Zehn-Milliarden-Dollar Wasserstoff-Projekt des Konsortiums Hyphen Hydrogen Energy, an dem das deutsche Energieunternehmen Enertrag beteiligt ist.
Aufwendiges Produktionsverfahren
Klimaneutral erzeugter Wasserstoff soll im künftigen Wirtschaftssystem eine zentrale Rolle spielen. Als Energieträger soll er in neuen Gaskraftwerken Strom erzeugen, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Das Problem: Benötigt werden riesige Mengen. Sie sollen in besonderen Maschinen erzeugt werden, sogenannten Elektrolyseuren. Dabei handelt es sich um Hightech-Geräte, in denen ein Stoff mithilfe von Strom in seine Bestandteile zerlegt wird. Geht es um die Gewinnung von Wasserstoff, ist der Ausgangsstoff Wasser. Wurde der eingesetzte Strom klimaneutral erzeugt, spricht man von "grünem" Wasserstoff.
"Grüner Wasserstoff" vor allem für Stahl- und Chemieindustrie sowie Schiffs- und Schwerlastverkehr
Laut einer im Juli vorgelegten Strategie erwartet die Bundesregierung 2030 einen Bedarf an Wasserstoff und Derivaten in Höhe von 95 bis 130 Terawattstunden. Besonders für klimaneutrale Verfahren in der Stahl- und Chemieindustrie, aber auch im Schiffs- oder Schwerlastverkehr, soll "grüner" Wasserstoff die Grundlage bilden. Auch mit Ländern wie Australien, Chile, Großbritannien, Saudi-Arabien, Südafrika und den Vereinigten Arabischen Emiraten hat die Bundesregierung bilaterale Wasserstoff-Kooperationen geschlossen.
Diese Nachricht wurde am 04.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.