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Grünes Licht für Mammutdeal

Noch sind sie Nummer drei und Nummer vier im deutschen Mobilfunkmarkt, schon bald aber dürften E-Plus und O2 zum neuen Marktführer aufsteigen. Mit einer Fusion, die letztlich eine Übernahme ist: Für knapp 8,6 Milliarden Euro kauft O2 den Konkurrenten E-Plus.

Von Andreas Kolbe |
    Die Zustimmung war nur noch Formsache. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung haben die KPN-Aktionäre zu nahezu 100 Prozent für den Verkauf von E-Plus gestimmt. Große Anteilseigner, darunter der mexikanische Milliardär Carlos Slim, hatten bereits im Vorfeld ihre Zustimmung signalisiert, nach dem Telefonica Deutschland im August den Kaufpreis nachgebessert hat. Etwa fünf Milliarden Euro kassiert KPN nun für in Bar für E-Plus. Der Rest des Kaufpreises wird mit Aktien bezahlt. Nach Abschluss der Transaktion wird KPN mit rund einem Viertel an Telefonica Deutschland beteiligt sein.

    In trockenen Tüchern ist der Deal damit jedoch noch nicht. Die EU-Kommission muss dem Zusammenschluss noch zustimmen, was fraglich ist, weil der Wettbewerb dadurch deutlich geschwächt wird. Die Anzahl der Netzbetreiber in Deutschland würde sich von vier auf drei verringern. Trotz der breiten Zustimmung zum Verkauf verlief die KPN-Hauptversammlung durchaus kontrovers, weil der niederländische Konzern selbst zum Übernahmeziel geworden ist. Großaktionär Slim will KPN komplett übernehmen und bietet dafür 7,2 Milliarden Euro, was das Management bislang ablehnt. Aufsichtsratschef Jos Streppel bestätigte Gespräche mit Slims Konzern America Movil, wobei viele Fragen noch offen seien.

    "Da geht es unter anderem um Finanzen und Fragen der Unternehmensführung. Solang die nicht geklärt sind, ist eine Offerte prinzipiell als feindlich einzustufen. Aber wir sind in konstruktiven Gesprächen mit America Movil, um diese Fragen zu klären. Wie das ausgehen wird, ist unklar."

    In den kommenden Wochen wird ein verbindliches Kaufangebot von Carlos Slim für KPN erwartet. Gut möglich, dass die heutige Hauptversammlung die letzte dieser Art für den niederländischen Telekomkonzern gewesen ist.