Donald Trumps Steuerpläne würden den Konzernen und den reichsten Amerikanern riesige Steuererleichterungen verschaffen, kritisierte die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton die Wirtschaftspläne ihres republikanischen Gegenspielers.
Es drohe eine neue Rezession. Wirtschaft und Arbeitsmarkt würden kaum profitieren.
Trump hatte in einer Rede in Detroit angekündigt, das Steuersystem vereinfachen zu wollen und Unternehmenssteuern auf 15 Prozent zu senken, die Einkommenssteuer auf 33 Prozent, nicht wie früher angekündigt 25 Prozent. Viele Regulierungen, besonders in der Energiepolitik sollen wegfallen. Schluss mit Klimaschutz und freie Fahrt für fossile Energieträger. Während große US-Konzerne das Kohlezeitalter für beendet erklären, kündigt Trump ein Ende des "Krieges gegen die Kohle" an und verspricht neue Bergbaujobs.
Unnötige Handelsabkommen aufkündigen
Handelsabkommen, die Amerika nicht weiterbringen, sollen aufgekündigt werden. "Amerikanisierung statt Globalisierung", fordert Trump.
Sich aus Handelsabkommen zurückzuziehen würde die US-Wirtschaft schmälern, kritisierte Mark Zandi, Chefvolkswirt der Ratingagentur Moodys.
Für Dan Henninger vom Wall Street Journal war es eine hervorragende Rede des Kandidaten, schließlich hätten die Amerikaner Angst vor einer ungewissen wirtschaftlichen Entwicklung und fast 70 Prozent der Menschen hätten den Eindruck, Amerika befinde sich auf dem falschen Weg.
Politisch gesehen, so Henninger, sprach Trump diese beiden Themen an.
US-Medien bemängelten Lücken bei der Umsetzung der Pläne. Details würden nachgereicht, hatte Trump angekündigt.
Widerstand in den eigenen Reihen
Die Kritik des ehemaligen Geheimdienstmitarbeiters Evan Mc Mullin geht allerdings weiter. Er will bei der Präsidentenwahl am 8. November als unabhängiger Kandidat antreten, um Trump zu verhindern.
Gleichzeitig versucht eine Gruppe konservativer Mitglieder der republikanischen Partei, Trump noch zu stürzen.
Eine Petition mit diesem Anliegen habe kaum Erfolgsaussichten, schrieb Regina Thomson aus Colorado. Verzweifelte Zeiten verlangten verzweifelte Maßnahmen. Trump sei eine Katastrophe, findet sie.
50 Sicherheitsexperten der Partei bezeichneten Trump in einem Brief als ungeeignet für das Präsidentenamt. Einmal gewählt, wäre er der rücksichtsloseste US-Präsident aller Zeiten.
Der Mann hatte offenbar keine Ahnung, dass Russland in die Ukraine eingedrungen ist, warnte Dov Zakheim, ehemaliger stellvertretender Verteidigungsminister. Das sei doch erstaunlich. Er scheine nicht an Details interessiert, er scheine nicht lernen und nicht zuhören zu wollen.
Hinzu komme Trumps Charakterproblem. Ein beängstigender Mix.
Derweil meldete sich mit Susan Collins aus Maine die erste republikanische Senatorin, die ankündigte Donald Trump im November nicht zu wählen.