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Guardiola-Abschied
"Fußball, wie man ihn in Deutschland noch nicht gesehen hat"

Trainer Pep Guardiola wird Bayern München im Sommer verlassen. Nicht überraschend, nachdem es bereits länger Gerüchte und seit einigen Tagen Medienberichte mit dieser Tendenz gegeben hatte. Carlo Ancelotti soll die Mannschaft übernehmen. Ein Rück- und Ausblick mit dem Sportjournalisten Ronald Reng.

Ronald Reng im Gespräch mit Philipp May |
    Guardiola steht im Stadion und sieht leicht nach oben
    Bayern-Trainer Pep Guardiola beim Spiel in Hannover (dpa/picture_alliance/Peter Steffen)
    Ronald Reng ist überzeugt, Pep Guardiola war auch bei seinem Amtsantritt schon klar, dass die aktuelle Saison seine letzte in München sein könnte. Reng meint, die Aussichten als Trainer seien: "Wenn's normal läuft, gehe ich nach drei, vier Jahren."
    Massive Probleme, die Guardiola zum Aufhören bewegt hätten, habe es eher nicht gegeben. Auch nicht den Konflikt mit Teamarzt Müller-Wohlfahrt. "Mit Ärzten versteht er sich nie so gut", sagt Reng.
    Im Gegensatz zu Barcelona sei Guardiola nicht so emotional gewesen. "In München ist das Verhältnis zu den Spielern eher kalt geblieben. Er ist jemand, der die Spieler als Material benutzt."
    Permanente Positions- und Taktikwechsel
    Dennoch hätten die Spieler voll mitgezogen, weil sie merkten, wie viel sie bei Guardiola technisch und taktisch lernten. "Das ist Fußball, wie man ihn in Deutschland noch nicht gesehen hat", sagt Reng. Die Spieler wechselten permanent ihre Positionen und agierten in unterschiedlichen taktischen Formationen.
    Dem neuen Trainer traut Reng weniger zu: "Ancelotti ist deutlich pragmatischer." Er lege weniger Wert auf Taktik, achte dafür mehr auf die Stimmung in der Mannschaft.