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Gubaidulinas Johannes–Passion
Passion und Apokalypse

Nie zuvor waren das Passionsgeschehen und die Apokalypse in einem Musikwerk zusammengefügt. Sofia Gubaidulina wagt es: Als Jesus vom Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und neigte das Haupt. Der siebte Engel blies seine Posaune. Dann erschien ein großes Zeichen im Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet.

Am Mikrofon: Ingo Dorfmüller |
    Die aus Russland stammende Komponistin Sofia Gubaidulina am 08.10.2016 in ihrem Wohnhaus in Appen (Schleswig-Holstein) bei Hamburg
    Die aus Russland stammende Komponistin lebt heute in der Nähe von Hamburg. (dpa / Matthias Hoenig)
    Gubaidulina verstand die Aufgabe als Herausforderung, ihr musikalisches und religiöses Verständnis zusammen zu führen. Das Johannes-Evangelium sei für sie persönlich "Ausdruck für die Existenz des Ganzen" und der Ostkirche, die liturgisch Gnade, Freude und und die Überwindung des Todes betont, besonders nah.
    Für die 1930 im tatarischen Tschistopol geborene Komponistin bedeutete das nicht mehr und nicht weniger als erstmals eine Passion in russischer Sparche zu komponieren – aus dem Geist der orthodoxen Liturgie. Zudem war es Gubaidulinas Intention, die Passionsgeschichte Jesu und die Apokalypse des Johannes in ihrem Werk zu verkreuzen.
    Sofia Gubaidulina
    Johannes-Passion
    Natalia Korneva, Sopran
    Viktor Lutsiuk, Tenor
    Fedor Muzhaev, Bariton
    Genady Bezzubenkov, Bass
    Kammerchor Sant Petersburg
    Chor und Orchester des Mariinsky Theaters
    Dirigent: Valery Gergiev
    Produktion des SWR
    Ausgangspunkt waren vier Kompositionsaufträge der Internationalen Bach-Akademie Stuttgart anlässlich des Milleniums-Wechsels und des 250. Todestags Johann Sebastian Bachs. Sie gingen an Wolfgang Rihm, Osvaldo Golijov, Tan Dun und Sofia Gubaidulina.