Huang Yong Ping: chinesischer Exilkünstler, Provokateur, Philosoph des großen Welttheaters, er steht im Guggenheim-Museum in New York und lacht. "Polizei".
Ausgerechnet. Das einzige deutsche Wort, das der Chinese kennt. Er, der in seiner Heimat zensierte Künstler, erlebt gerade wieder, dass auch der Westen zensiert. Sein Kunstwerk "Theater of the World", in Paris verboten, in Kanada verboten, und jetzt eben hier in den USA, in New York, im Guggenheim-Museum.
Ausgerechnet. Das einzige deutsche Wort, das der Chinese kennt. Er, der in seiner Heimat zensierte Künstler, erlebt gerade wieder, dass auch der Westen zensiert. Sein Kunstwerk "Theater of the World", in Paris verboten, in Kanada verboten, und jetzt eben hier in den USA, in New York, im Guggenheim-Museum.
Kurator Philip Tinari versteht das Welttheater auch nur noch begrenzt: "Amerika ist gerade ein verrückter Ort und es ist schon interessant, dass wir uns hier plötzlich im Zentrum eines Sturms hunderttausender Tierschützer wiederfinden über ein Kunstwerk, dessen Inhalt falsch dargestellt wurde - Fake News eben."
Der Käfig bleibt leer
71 chinesische Künstler zeigt das Guggenheim: Einblick in ein China, das dieser Tage in den USA nur mehr als präsidial hervorgepresstes "China" über die Bildschirme wabert. Der Künstler Huang Yong Ping sagt, dieser Präsident Trump ist ein Symbol für einen Umbruch.
Der Aufstieg des Konservativen, des Nationalen. Des Gleichmachenden des Intoleranten. Gleichsam unfreiwillig der Kontext dieser Ausstellung: 150 Objekte, Videoinstallationen, Bilder, Fotos, Skulpturen - und sie zeigt auch das verbotene Theater der Welt von Huang Yong Ping. Eigentlich eine Holz-Stahl-Käfigkonstruktion mit Wärmelampen, in denen Reptilien und Insekten leben und, ja, wohl auch sterben, gefressen werden. Wie im Leben eben. Nur, dass das Guggenheim dieses und zwei andere Kunstwerke nicht zeigt, nicht zeigen wollte, aus Angst vor Anschlägen radikaler Tierschützer. Jetzt zeigen sie eben den leeren Käfig. Der Künstler fast belustigt: "Ich musste einen kreativen Weg finden, um meine Botschaft zu zeigen, und das habe ich in diesem Fall dann auch getan."
Der Aufstieg des Konservativen, des Nationalen. Des Gleichmachenden des Intoleranten. Gleichsam unfreiwillig der Kontext dieser Ausstellung: 150 Objekte, Videoinstallationen, Bilder, Fotos, Skulpturen - und sie zeigt auch das verbotene Theater der Welt von Huang Yong Ping. Eigentlich eine Holz-Stahl-Käfigkonstruktion mit Wärmelampen, in denen Reptilien und Insekten leben und, ja, wohl auch sterben, gefressen werden. Wie im Leben eben. Nur, dass das Guggenheim dieses und zwei andere Kunstwerke nicht zeigt, nicht zeigen wollte, aus Angst vor Anschlägen radikaler Tierschützer. Jetzt zeigen sie eben den leeren Käfig. Der Künstler fast belustigt: "Ich musste einen kreativen Weg finden, um meine Botschaft zu zeigen, und das habe ich in diesem Fall dann auch getan."
Kunst provoziert - verbotene Kunst noch viel mehr
In Form einer Kotztüte aus einem Air-France-Flugzeug. Huang Yong Ping schrieb auf die Kotztüte, was er über diese Art Zensur denkt, die sich einer Petition von hunderttausenden gesichtslosen Menschen beugt, die wie Papageien - ohne sein Werk zu kennen - nachplappern, was andere ihnen vorsagen. Sich auskotzen, wie er es sagt, so wie er sich auskotzte auf der Kotztüte.
Kunst provoziert - verbotene Kunst noch viel mehr, sagt der Kurator. "Ich würde sagen, das interessanteste Stück dieser Ausstellung ist jetzt tatsächlich diese Kotztüte, auf der er erklärt, dass er ein Werk im Westen machte, das dann in Frankreich und Kanada verboten wurde. Und jetzt auch noch hier."
Und auch hier in New York: Zensur. Zwei weitere Werke, alte Videoinstallationen, auf denen zwei Hunde auf Laufbändern aufeinander losrennen und sich doch nie erreichen können, sowie Videos von Sex unter Schweinen: verboten. Es ist vermutlich ein passender Begleitlärm für eine Ausstellung, die in sechs Teilen Gegenwartskunst aus China von 1989, dem Tian'anmen-Platz-Massaker, bis 2008 zeigt. Provokantes, Ironisches, Berühmtes. Das Theater der Welt eben.
Und auch hier in New York: Zensur. Zwei weitere Werke, alte Videoinstallationen, auf denen zwei Hunde auf Laufbändern aufeinander losrennen und sich doch nie erreichen können, sowie Videos von Sex unter Schweinen: verboten. Es ist vermutlich ein passender Begleitlärm für eine Ausstellung, die in sechs Teilen Gegenwartskunst aus China von 1989, dem Tian'anmen-Platz-Massaker, bis 2008 zeigt. Provokantes, Ironisches, Berühmtes. Das Theater der Welt eben.