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Guimarães - eine Kulturhauptstadt im Umbruch

Ihren Namen auszusprechen, fällt vielen Europäern schwer. Auch mit Größe kann "Gimma-rah-isch" nicht prahlen: In der portugiesischen Stadt wohnen weniger Menschen als beispielsweise in Görlitz oder Greifswald, und berühmt ist Guimarães auch nicht.

    Trotzdem hat die Geburtsstadt von Portugals erstem König viel zu bieten: altehrwürdige, historische Schätze wie die Altstadt, die 2001 zum Unesco-Weltkulturerbe ernannt wurde, aber auch Vergangenes und Gegenwartskultur im Einklang miteinander. Die alten Bürger Guimarães' erarbeiten mit Künstlern Formen, ihre Geschichte und Geschichten in Musik, Bilder oder Skulpturen zu übersetzen, und die Jungen eröffnen Ausgedientem neue Möglichkeiten. So werden etwa verlassene Fabrikhallen der Textil- und Lederindustrie zu modernen Gründerzentren, in denen Architekten, Designer und Kunsthandwerker ihre Läden und Büros aufmachen, und in Barockpalästen wie der Vila Flor finden nun Opern-, Tanz- oder Theateraufführungen statt.

    Guimarães ist eine Stadt im Umbruch, und der Titel "Europäische Kulturhauptstadt" erweitert ihre Entwicklungsperspektiven. Hoffentlich behält das kleine Städtchen in dieser Entwicklung das bei, was es zu seinem offiziellen Logo gemacht hat: ein Herz.

    Robert B. Fishman war in Guimareaes und hat drei Reportagen rund um die Kulturhauptstadt 2012 mitgebracht:

    Kultur statt Leerstand

    Auf den Bürger kommt es an

    Kleinkünstler und Musiker in Guimaraes


    Programmtipp

    Im nächsten Teil des Corso-Osterspezials steht am Ostermontag die zweite Europäische Kulturhauptstadt 2012 im Mittelpunkt: Maribor.

    Deutschlandfunk - 9.4.2012 - 15:05 Uhr